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Erweiterung NATO-Kriegsübung Eisernes Schwert an Russlands Grenze in Litauen mit 4000 Soldaten

VonDaniel D

Jan 15, 2017 #featured

Mal was anderes: Die USA zeigen ihre Kriegsmanöver an der rusischen Grenze in Litauen romantisch rosarot. (Bild: www.army.mil, Sgt. Corinna Baltos, Public Affairs US Military)

Mal was anderes: Die USA zeigen ihre Kriegsmanöver an der rusischen Grenze in Litauen romantisch rosarot. (Bild: www.army.mil, Sgt. Corinna Baltos, Public Affairs US Military)

Man stelle sich vor, Russland würde auf Kuba oder in Mexiko mit 4000 Soldaten direkt an der Grenze zu den USA eine Übung unter dem Namen „Iron Sword“, also „Eisernes Schwert“, abhalten.

Und man stelle sich weiter vor: Die offizielle Mitteilung Russlands zu einer solchen Militärübung direkt vor der Haustüre der Vereinigten Staaten von Amerika würde das russische Militär mit den folgenden Worten als Begleittext zu einem Foto, welches wir oben zeigen, kommentieren:

„Fallschirmjäger (Paratroopers) führen eine Angriffs-Schulung am 29. November 2016 im Rahmen des Trainings Eisernes Schwert bei Pabrade in Litauen. Sie gehören zur Able Company, 2nd Battalion, 503rd Infantry Regiment, 173rd Infantry Brigade Combat (zerstreut).

Eisernes Schwert (Iron Sword) ist eine internationale Trainingsübung mit 11 … Ländern und etwa 4000 Truppen. Die Übung dient dazu, die regionale Sicherheit zu testen und gleichzeitig die Partnerschaftskapazität zu stärken und das Vertrauen zu fördern und gleichzeitig die Fähigkeit zur gemeinsam Ausbildung zu verbessern.“

Doch dieses Statement kommt nicht aus Russland, sondern vom US-Militär. Die 4000 Truppen sind Soldaten und Soldatinnen von 11 NATO-Ländern, darunter Deutschland, das eigentlich einmal sagte, nie wieder einen Angriffskrieg zu führen. Die reine Kampfübung Iron Sword dauerte Ende vergangenen Jahres in die Adventszeit hinein 2 Wochen.

Doch das, was die NATO an Russlands Grenze macht, ist durchaus eine Provokation gegenüber Russland. Und es erinnert stark an die russischen Pläne 1962, als Russland in Kuba Atombomben stationieren wollte.

Doch damals wie heute zeigten sich die USA und ihre Verbündeten wie Großbritannien oder Frankreich, zwangsweise damals auch das besetzte Nachkriegsdeutschland (Westdeutschland), alles andere als entspannt.

Denn von einer Friedensübung Russlands auf Kuba, wie es die NATO mit Iron Sword in Litauen darstellt, wollte man damals 1962 nichts hören.

Stattdessen ritt US-Präsident John F. Kennedy die Welt fast in den Abgrund und drohte Russland mit einem wahnwitzigen Atomkrieg. Das ganze ging als Kubakrise in die Geschichte ein.

Warum Kennedy bis heute für eine solch abenteuerliche Außenpolitik von vielen Politologen und Journalisten fast wie ein Heiliger unkritisch behandelt wird, ist eines der vielen Geheimnisse, die nur schwer zu verstehen sind.

Man könnte aber auch sagen: Wenn die USA es nicht akzeptieren, dass Russland vor der eigenen US-Haustüre Militärübungen abhält, warum machen es die USA unter Barack Obama (Demokraten-Partei) dann mit Hilfe Deutschlands jetzt direkt an der russischen Haustüre?

Ob die im November im Rahmen von Iron Sword in Litauen stationierten 4000 NATO-Soldaten bereits wieder abgezogen wurden, lässt sich schwer nachvollziehen. Doch Zweifel sind angebracht.

Am Samstag den 14. Januar wurde nun bekannt, dass weitere 4000 amerikanische Soldaten im Rahmen der US-Operation „Atlantic Resolve“ (in deutsch: „Atlantische Entschlossenheit“) nach Osteuropa geschickt werden.

Barack Obama stationiert sie als Abschiedsgeschenk und letzte Provokation an Russland direkt in Polen, Lettland, Litauen und Estland.

Bezahlen dürfen das, wie immer, die amerikanischen Steuerzahler. Die Kosten hierfür dürften jährlich bei weit über 200 Millionen Euro liegen, nimmt man übliche Personalkosten und Ausgaben für Infrastruktur als Grundlage.

Polens Kriegs- und Verteidigungsminister Antoni Macierewicz soll zum Empfang der Tausenden US-Soldaten gesagt haben: „Wir haben eine sehr lange Zeit auf Sie gewartet, Jahrzehnte.“

Während die NATO davon spricht, man wolle für Frieden und Stabilität in den osteuropäischen Ländern, vor allem EU-Ländern sorgen, sagte Russland: Man sehe die Stationierung der Truppen als Bedrohung für die eigenen Sicherheit.

Norddeutschland diente nun im Januar einmal mehr als logistische Drehscheibe für den Transport von amerikanischen Soldaten und Kriegsmaterial. So war der riesige US-Konvoi vergangene Woche in Bremerhaven angekommen. Von dort ging es dann mit schwerem militärischem Gerät nach Osteuropa an Russlands Grenze, sowie in östliche mitteleuropäische Länder.

Ende Januar 2017 entsendete neben den USA auch Deutschland zahlreiche Soldaten und Soldatinnen im Rahmen der NATO-Militäraktion an Russlands Grenze. Oberste Einsatzherrin für Deutschland ist Kriegs- und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU).

Die deutschen Soldaten werden auf dem Militärstützpunkt Rukla in Litauen stationiert. Dort wird dann Deutschland Kampftruppen führen, zu welchen Soldaten aus den Beneluxländern gehören, also aus Holland, Belgien und Luxemburg, aber auch aus Norwegen.

Von den rund 4000 NATO-Soldaten, welche an der Übung Iron Sword in Litauen teilnahmen, wurden unter anderem rund 1000 US-Soldaten von einem amerikanischen Militärstützpunkt in Deutschland, aus Vilseck, verlegt.

Derzeit ist es schwierig festzustellen, wie viele NATO-Soldaten, beziehungsweise amerikanische Soldaten, sich tatsächlich bereits in Litauen sowie weiteren Grenzstaaten zu Russland befinden. Die Angaben hierüber variieren.

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Von Daniel D

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