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Drama in Pakistan: 100 pakistanische Soldaten von Lawine in Kaschmir-Region verschüttet / Viele Tote vermutet

VonRingo Later

Apr 7, 2012 #featured

Landscape of Ratti Gali, a trek from Noori top, Northern Areas into Kashmir, Pakistan at the elevation of 14000 feet above sea level. This valley and trek is Alpine Meadow or Himalayan tundra, around august these green pastures are filled with wild alpine flowers but because of last year heavy snowfall, snow melted too late for full blossom.

Landscape of Ratti Gali, a trek from Noori top, Northern Areas into Kashmir, Pakistan at the elevation of 14000 feet above sea level. This valley and trek is Alpine Meadow or Himalayan tundra, around august these green pastures are filled with wild alpine flowers but because of last year heavy snowfall, snow melted too late for full blossom.

Pakistan kommt nicht zur Ruhe. Nachdem NATO-Einheiten vor Monaten „aus Versehen“ 24 pakistanische Soldaten durch Raketenangriffe töteten, sind nun bei einem Schnee-Lawinenunglück mindestens 100 pakistanische Soldaten in den Bergen von Pakistan verschüttet worden. Derzeit kämpfen Rettungseinheiten verzweifelt um das Leben der Verschütteten. Es ist eine nationale Tragödie.

Die Lawine ging ausgerechnet auf einen Stützpunkt der Armee von Pakistan nieder. Derzeit ist davon auszugehen, dass die meisten der verschütteten Soldaten nur noch tot geborgen werden können. Andere werden möglicherweise nach Wiederbelebungsversuchen ihr Leben lang behindert bleiben, auf Grund zu langen Sauerstoffmangels.

Tagelang hatte es in den Bergen an der Grenze zu Indien geschneit. Doch was in den bayerischen, österreichischen, französischen oder Schweizer Alpen üblich ist, das rechtzeitige Sprengen von Schneemassen, ist in Pakistan eher ungewöhnlich. Das wurde nun den Soldaten der pakistanischen Armee zum Verhängnis, zumal viele Soldaten im Schlaf überrascht worden waren.

Derzeit wird mit Hubschraubern, Suchtrupps und Spürhunden die Region nach Überlebenden abgekämmt. Doch Hoffnung machen sich die meisten eher nicht, zumal die betroffene Region als schwer passierbar gilt und der Armee-Stützpunkt in eisiger Höhe am Siachen-Gletscher im Karakorum-Gebirge liegt, direkt an der Grenze zwischen Pakistan und dem Erzfeind Indien.

Das Unglück ereignete sich ausgerechnet am höchsten Berg Pakistans, dem berühmten K2. Es ist die Rede, dass es sich bei diesem Bergmassiv um das höchstgelegene Schlachtfeld der Welt handele: Schneebrille, Schneeanzug, Skier und dicke Schneeschuhe sind absolute Voraussetzung für die dortigen Militärs. Seit bald Jahrzehnten belauern sich in dem Gebiet, das bis zu 6700 Höhe reicht, pakistanische und indische Militär-Einheiten.

Unwirtliches Gebirge kostete mehr Soldaten das Leben als in Kriegshandlungen

Zudem wird berichtet, dass sowohl Indien wie Pakistan, in diesem unwirtlichen Gebirge weitaus mehr Soldaten durch Naturereignisse verloren hätten, als durch kriegerische Maßnahmen. Die im Karakorum-Gebirge vorherrschenden Wetterbedingungen sind extrem lebensunfreundlich. Das Gebirge, in dem der Siachen-Gletscher liegt, gehört zur zwischen Pakistan und Indien aufgeteilten Unruheprovinz Kaschmir.

Bekannt ist diese Region auf Grund seiner berühmten und im Westen äußert beliebten, aber auch nicht ganz billigen, weichen Kaschmir-Wolle. Bis 1947 gehörten sowohl Indien wie Pakistan zu Britannien, das sich die Länder einstmals gewaltsam als Kolonien einverleibt hatte und ausbeutete. Kaschmir ist mehrheitlich islamisch geprägt. Die Region unterliegt permanenten Kriegsspannungen zwischen Indien und Pakistan.

Der Siachen-Gletscher wird seit 1984 primer von Indien kontrolliert, wobei genau dieses Pakistan ärgert. Man bezichtigt das größere Indien der unrechtmäßigen Besatzung. Die Kaschmir-Krise schwelgt seither. Für Pakistan bedeutet das Schneeunglück einen weiteren herben und dramatischen Schlag für das nationale Selbstbewusstsein.

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