• Mi. Mrz 27th, 2024

Japan lehnt Beitritt zum Atomwaffenverbot von ICAN ab und bleibt unter Atomschirm der USA

Atomwaffen gehören zu den teuflischsten Waffen weltweit. Entwickelt wurde sie während des 3. Reiches maßgeblich in Deutschland. Die USA warben zahlreiche Forscher ab und bauten das Teufelsding in den USA schließlich fertig, bevor sie sie 1945 in Japan kriegsverbrecherisch abwarfen. (Bild: pixabay.com | CC0 Creative Commons)

Atomwaffen gehören zu den teuflischsten Waffen weltweit. Entwickelt wurde sie während des 3. Reiches maßgeblich in Deutschland. Die USA warben zahlreiche Forscher ab und bauten das Teufelsding in den USA schließlich fertig, bevor sie sie 1945 in Japan kriegsverbrecherisch abwarfen. (Bild: pixabay.com | CC0 Creative Commons)

Mit großem Beifall ist die Verleihung des Friedensnobelpreises an die „The International Campaign to Abolish Nuclear Weapons“ (ICAN) aufgenommen worden.

Doch ausgerechnet das Land, welches unter dem schrecklichsten Kriegsverbrechen der Welt leidet, unter dem Abwurf zweier Atombomben 1945 durch die US-Regierung, weigert sich der ICAN-Kampagne für ein Atomwaffenverbot beizutreten: Japan selber. (1)

So erklärte die japanische Regierung, man bleibe, wie seit 1945, unter dem „Atomschutzprogramm“ ausgerechnet der USA. Also dem Land, welches so viel Leid über Japan mit dem Abwurf der Atombomben gebracht hat.

Immerhin starben unter den beiden Atombomben, welche in Nagasaki und Hiroshima von der US-Regierung 1945 abgeworfen wurden, Hunderttausende Menschen. Weitere Hunderttausende Menschen wurden atomar verseucht, zerstümmelt, verkrüppelt. Tausende leiden bis heute an diesen Auswirkungen.

Gerade deshalb fordert die Internationale Bewegung zur Abschaffung von Atomwaffen seit Jahren, dass auch Japan, wie Deutschland, der Atomwaffenächtung beitreten solle.

Bei der ICAN handelt es sich um eine in Genf ansässige Koalition von Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Nach Angaben von ICAN Deutschland würden 468 Partner in 101 Ländern die Forderungen von ICAN unterstützten.

Neben Japan hat sich Nordkorea unter den „Atomwaffenschutz“, einen sogenannten „Atomschirm“, der USA begeben, ebenso Deutschland.

Erst zur letzten Generalversammlung der Vereinten Nationen im Juli haben sich einmal mehr gut 50 Nationen für ein Verbot von Atomwaffen ausgesprochen. (2)

Der japanische Außenminister Kōno Tarō erklärte nun in einem offiziellen Regierungskommentar dass man trotz des Friedensnobelpreises an die ICAN die bisherige Politik nicht ändern wolle.

Das bedeutet, dass man auch künftig sich nicht an der Initiative für ein Atomwaffenverbot und Nichtverbreitung von Nuklearwaffen beteiligen wolle.

Die Verleihung des Friedensnobelpreis an die Kampagne für ein Atomwaffenverbot wird einhellig von japanischen NGOs gelobt.

Kawasaki Kawasaki, Co-Präsident der japanischen Bürgergruppe Peace Boat und internationaler Direktor der Internationalen Nuklearwaffen-Abschaffungs-Bewegung, erkläre, dass die Auszeichnung durch das Stockholmer Nobelkomitee eine Auszeichnung für die Opfer der A-Bombe von Hiroshima und Nagasaki sei.

Zudem forderte Kawasaki, dass die japanische Regierung sich endlich dazu durchringen solle, der Atomwaffen-Konvention beizutreten.

Derweil beschäftigt sich ein aktueller Tweet von Japans Außenminister am Samstagmorgen mitteleuropäischer Zeit mit einem komplett anderen Thema: (3)

So twitterte Kōno Tarō, der als Abe III (3. U.) bekannt ist (4), er freue sich über das Jubiläum eines 150 Jahre alten Vertrages, welchen Japan mit Dänemark geschlossen haben.

Der Vertrag ging als Tokugawa Yoshinobu in die japanisch-dänische Geschichte ein. Anlässlich des Jubiläums stellte das Nationale Museum Dänemarks rund 80 Exponate Japan zur Verfügung.

Die diesjährige ICAN-Generalversammlung, welche 2017 unter dem Namen „ICANN60“ läuft, wird in diesem Jahr vom 28. Oktober bis 3. November in Abu Dhabi abgehalten. Auf dem Programm des siebentätigen Kongresses steht die Frage, wie das NGO-Netzwerk, welches ICAN ausmacht, weltweit  ausgebaut werden kann. (5)

Die Ächtung von Atomwaffen fordern die GRÜNEN in Deutschland bereits seit den 1970er Jahren. Die Ursprünge der Atombomben liegen in Deutschland. Während des Dritten Reiches bauten Wissenschaftler für Deutschlands nationalsozialistischen Diktator Adolf Hitler an der Atombombe.

Einige der deutschen Wissenschaftler flüchteten schließlich in die USA, andere wurden während des Zweiten Weltkrieges abgeworben oder nach 1945 durch Russland abgeworben. Fakt ist: Ohne deutsche Wissenschaftler hätte es die Atombombe möglicherweise nie gegeben.

Einzelnachweise

(1) 일본 정부, ICAN 노벨평화상이 당혹스러운 이유, übersetzt Die japanische Regierung lehnt den ICAN-Friedensnobelpreis ab, in:hani.co.kr vom 07.10.2017. Abgerufen am 07.10.2017.

(2) Mehr als 50 Staaten unterschreiben Atomwaffenverbot, in: ICAN Deutschland vom 20.09.2017.

(3) Twitter Account von Kōno Tarō.

(4) Liste japanischer Außenminister.

(5) ICAN Generalversammlung 2017 in Abu Dhabi.

Webseitenverweise

ICAN Deutschland

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Von Maximus

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