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Im Jemen sterben 20 Menschen bei Selbstmordanschlag – USA bringen 5 angebliche Al-Qaeda-Kämpfer mit Drohnen um

VonPeter Patzow

Aug 5, 2012 #featured

Im Nachbarstaat des Oman, im Jemen, süd-westlich auf der Arabischen Halbinsel gelegen, hat ein Selbstmordattentäter über 20 Menschen in den Tod gerissen, weitere rund 20 Personen sind zum Teil schwer verletzt worden. Es heißt, der Selbstmordanschlag (suicide attack) sei in einer Stadt im Süden des Jemen geschehen. Sie sei erst kürzlich von dem Militärs von „Al-Qaeda forces“ zurückerobert worden. Das berichtet die Zeitung „The Times of Oman“. Der Selbstmord-Attentäter habe sich für die Rück-Eroberung der Stadt durch das staatliche Militär rächen wollen.

In westlichen Medien ist derzeit zu lesen, es seien rund 40 Menschen von dem Selbstmord-Attentäter im Jemen getötet worden, weitere rund 40 seien verletzt worden. Für diese Zahlen gibt es bislang keine offizielle Bestätigung. Wörtlich zitiert die „The Times of Oman“, die in der Regel sehr gut informiert ist, den Gouverneur Jamal al-Aqal, in dessen Gebiet im Jemen der Anschlag verübt wurde, mit den Worten: „Twenty people have been killed and 20 others wounded.“

Es heißt der Täter sei ein Sympathisant von Al-Qaeda gewesen. Er habe sich bewusst unter eine Trauergemeinde begeben, die den Tod eines Verwandten eines Führers der „army auxiliary“ beklagte. Bei dieser Armee handelt es sich um eine nicht-staatliche Armee, die den Staat im Kampf gegen Al-Qaeda unterstützt. Der Beerdigte hatte wohl Mitte Juni geholfen, dass die staatliche Armee die Städte Jaar und Zinjibar (Hauptstadt der Provinz Abya) wieder von Al-Qaeda befreien konnte.
Hunderte Al-Qaeda-Kämpfer hatten diese Städte rund einen Monat lang besetzt gehalten. Auch in Syrien wird Al-Qaeda neben der terroristisch agierenden islamischen „Freien Syrischen Armee“ (FSA) eine zentrale Rolle beim Umsturz-Versuch des Regimes rund um Präsident Bashar al Assad zugeschrieben.

Selbstmordanschläge gehören im Jemen mittlerweile, wie im Irak, zum Alltag. Bereits am Freitag brachte ein 25-Jähriger Selbstmord-Attentäter mit dem Namen M. R. in der Stadt Jaar, gelegen in der Abyan Provinz, in einem Obst- und Gemüse-Markt in der Tahrir Street sieben Menschen um und verletzte 16 weitere. Er war mit einem Motorrad in das Getümmel des Marktes gefahren, ehe er seine Bombe zündete. Das berichtete zumindest die Zeitung „Jemen Post“, die sich wiederum auf die jemenitische Webseite „September 26“ bezieht.

Der Jemen ist zwar historisch für Reisende und Touristen ein interessantes Land, allerdings gilt er als sehr gefährlich. Im Gegensatz hierzu besuchen jährlich Hunderttausende Touristen das Nachbarland Oman. Es gilt als sicher und weltoffen. Die Bürger sind friedliebend und leben in recht großem Wohlstand. Sultan Quabos ist im Oman ein seit 1972 von vielen verehrter Regierungschef. Er soll auch in München, in Deutschland, ein Haus haben. Online oder im Reisebüro werden zahlreiche Reisen in den Oman angeboten – allerdings eher für Individualtouristen. Typische Urlaubs-Resorts gibt es nur wenige im Oman.

USA treiben Drohnen-Krieg voran

Gleichzeitig treiben die USA ihren Drohnen-Krieg, auch Drones-War genannt, voran. So hätten die Amerikaner von einer Drohne im Osten des Jemen zwei Raketen abgeschossen, die circa fünf angebliche Mitglieder von Al-Qaeda am späten Samstagnachmittag getötet hätten. Die fünf Personen seien mit einem Tanklastwagen unterwegs gewesen. Allerdings lässt sich nicht überprüfen, ob wirklich alle fünf Personen, wie es die USA streuen, Mitglieder von Al-Qaeda gewesen waren.
Drohnen fliegen in rund zehn bis zwölf Kilometern Höhe und können durch hochauflösende Kameras einzelne Personen am Erdboden observieren – auch mit Hilfe von Gesichtserkennungs-Software.

Drohnen gelten als sehr gefährlich, da man sie vom Boden aus in der Regel nicht sehen und nicht hören kann. Auf Grund der heimtückischen Angriffe sind Drohnen umstritten, auch da häufig unbeteiligte Zivilisten mit umgebracht werden. Auch in juristischer Hinsicht sind Drohnen-Angriffe strittig, da Menschen ohne Gerichtsprozesse ermordet werden – ausschließlich auf Grund irgendwelcher angeblicher Beweise beispielsweise der US-Behörden gegen die Beschuldigten. Drohnen gelten dennoch als hoch effiziente gefährliche Waffen. Weltweit setzten rund 20 Staaten Drohnen ein. Auch Deutschland hat unlängst Interesse bekundet bewaffnete Drohnen entweder von den USA oder Israel kaufen zu wollen. Das hat unter Mitgliedern des Deutschen Bundestages zu hitzigen Debatten geführt.

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