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Milliarden-Vermögen: Chinas Premier wehrt sich mit Anwälten gegen New York Times

VonMaximus

Okt 28, 2012 #featured

Die ganze Welt fragt sich: Hat Chinas Premier mit seiner Familie Milliarden-Vermögen angehäuft oder hat er nicht? Die wirtschaftlich angeschlagene Zeitung New York Times meint jedenfalls Beweise dafür zu haben, dass die Familie des mächtigen chinesischen Premierministers Wen Jiabao während seiner seit 2003 dauernden Amtszeit ein Vermögen von rund 2,3 Mrd. Dollar angehäuft habe. Doch das lässt Jiabao nicht auf sich sitzen.

So gehen nun die Anwälte des chinesischen Premiers gegen das amerikanische notorisch klamme Traditionsblatt am Time Square in New York vor. Seine Aussage: Die Vorwürfe seien falsch. Dabei ist klar: Sollte die New York Times Märchen erzählt haben, dürfte der Image-Schaden für die Zeitung enorm sein. Sollte sie aber Recht behalten, hätte sie für die gesamte Zunft der Zeitungsverleger ein Meisterstück investigativen Journalismusses hingelegt.

Auch wurde auf der „South China Morining Post“, welche nun ein Dementi von Jiabaos Antwälten veröffentlichte, ein äußert interessanter Leserbrief publiziert:

„The NYT claimed they were so proud of this story. Well, what would they say about that, that around 1-2 weeks before the puplication of the story different other big media, Wallstreet Journal, Financial Times etc. received reports and info material about this matter (not from the NYT)? The journalist of the NYT claimed she did 6 month hard working and researches, well, she did know where to look and did know where to dig to find exactly what she needs for this story. You would think this was an excellent investigative journalist work, but…..
Well, she had some help and a „deep throut“ was leaking info to her and with best greetings from Bo Xi Lai. Not a very hard work after all and the NYT had serve as an instrument of revenge in a inner party struggle and fight.“

Übersetzt heißt das: „Die New York ist so stolz auf ihre Story. Ok, was soll man sagen über das, vielleicht dass die vergangenen ein bis zwei Wochen vor dieser Veröffentlichung andere große Medien, wie das Wallstreet Journal, die Financial Times etc., ähnliche Hinweise über die angeblichen Milliarden-Reichtümer des chinesischen Premiers erhalten haben…. Die Journalistin der NYT sagte, sie habe sechs Monate hart an ihrer Geschichte gearbeitet… well… sie wusste ja, wo sie schauen musste und wo sie exakt finden würde, was sie für ihre angebliche Enthüllungsgeschichte brauchen würde. Sie denken, das war ein exzellentes Stück investigativen Journalismusses… aber: Die Journalistin und einige die ihre geholfen haben, haben hart gearbeitet mit besten Grüßen von Bo Xi Lai. Das war keine harte Arbeit für die NYT… vielmehr hat sie sich instrumentalisieren lassen als ein Mittel der Revanche innerhalb eines Machtkampfes in der Kommunistischen Partei.“

In der Hongkonger bekannten Tageszeitung „South China Morning Post“ ließen jedenfalls die Anwälte des zweitmächtigsten Mannes der Welt die Vorwürfe dementieren. Es würden keine „verborgenen Reichtümer“ in seiner Familie existieren, wird dort geschrieben. So hätten seine Angehörigen während seiner Amtszeit nicht von ihm und seiner Machtfülle profitiert.

Auch hätten sie keinen Einfluss auf die Politik Chinas oder Jiabaos gehabt. Das gelte auch für seine 90-jährige Mutter, welche nach Behauptungen der New York Times angeblich über verzweigte Beteiligungen in der Ping An Versicherung mitmische. Bereits im Jahr 2007 seien ihre Anteile dort 93 Mio. Euro wert gewesen. Jiabao lässt dazu verlauten, dass seine Mutter außer ihrer Rente und ihrem Lohn über keine anderen Vermögen verfüge. Auf Vorwürfe der New York Times, wonach möglicherweise sowohl Jiabaos Frau wie sein Sohn in dicke Geschäfte verwickelt seien, wurde bislang nicht näher eingegangen.

Für Jiabao, der seit 2003 Premierminister von China ist, kommen die Anschuldigungen extrem ungelegen. Eigentlich wollte Jiabao auf dem 18. Kongress der Kommunistischen Partei Chinas den Generationenwechsel einleiten. Derzeit tobt in China ein Machtkampf zwischen den Linken, die sich eher Maos Zielen verschrieben sehen und den eher rechten, die China weiter marktwirtschaftlich öffnen möchten. Zum letzteren Flügel wird auch Chinas Premierminister, der weltweit geschätzte Politiker Wen Jiabao gezählt.

Dieses kurze Statement veröffentlichte die „South China Morning Post“:

Kommentar – Eines ist jedenfalls klar: Die ganze New York Times-Geschichte stinkt mal wieder nach einer vom US-Präsidenten Barack Obama sowie seiner Außenministerin Hilary Clinton (Demokraten) bewusst inszenierten Medienkampagne gegen den chinesischen Ministerpräsidenten, der offen sich immer wieder im US-Sicherheitsrat beispielsweise gegen weitere hegemoniale Ansprüche des Westens in Ländern wie Syrien stellte.
Der berühmte rote kommunistische Stern in der Volkshalle in China.

Es ist offensichtlich: Es ist eine Retourchouche für die von China gemeinsam mit Russland aufgezeigten Grenzen gegenüber den zügellosen Machtansprüchen des Westens. Deshalb bleibt ein äußerst fader und wenig schmeichelhafter Beigeschmack an der ganzen Geschichte. Die New York Times hat sich ganz offensichtlich zum Handlanger politischer Interessen machen lassen. Ob ihr aber wirklich ein journalistisches Bravourstück gelungen ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden.

Homepage chinesische Regierung:

http://english.gov.cn/services.htm

 

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Von Maximus

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