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USA wollen in Syrien totale Schlacht – CIA an vorderster Front

VonPeter Patzow

Aug 3, 2012 #featured

Die USA haben nun offen zugegeben in Syrien die terroristisch agierende islamische „Freie Syrische Armee (FSA)“ finanziell und logistisch zu unterstützten. In einem Interview auf CNN räumte am Freitag der stets lächelnde Brian Sayers von der US-„Syrian Support Group“ indirekt ein, man wünsche sich einen ähnlichen Krieg in Syrien führen zu können, wie in Libyen. Hier hatte der Krieg des westlichen Kriegsbündnisses NATO zu geschätzten 50.000 Toten geführt und zu zahlreichen bis heute nicht geahndeten Kriegsverbrechen auch auf Seiten der NATO.

Bei der nun bekannt gewordenen US-„Syrian Support Group“ handelt es sich um eine in Washington ansässige etwas dubiose Gruppierung, die vom US-„Treasury Department’s Office of Foreign Assets Control“ mit einer „Lizenz“ versehen wurde. Dabei fragt man sich – mit was für einer „Lizenz“? Ihre Aufgabe wird grob damit umrissen, „to send money to the internal Syrian opposition“. Es heißt, die CIA mische dort mit.

Doch ist schon jetzt klar: Diese Gruppierung ist weitaus mehr als nur ein Geld-Lieferant an die syrische Opposition. Sie ist ein Mittel der US-Regierung um an der UNO, dem UN-Sicherheitsrat und dem Völkerrecht vorbei, Krieg in Syrien zu führen. So deutete Brian Sayers von der US-„Syrian Support Group“ an, man würde gerne auch die terroristisch agierende islamische „Freie Syrische Armee“ mit Panzern und Kampfjets aufrüsten oder eine „No-Fly-Zone“ (Flugverbotszone) einrichten.

Spätestens seit den Lügenmärchen der NATO und des UNO-Sicherheitsrates im Libyen-Krieg wissen wir aber was eine „No-Fly-Zone“ bedeutet: Der totale Bombenkrieg der NATO gegen feindliche Länder oder Regierungen. Die NATO wird gemeinsam mit 27 anderen westlichen Regierungen mit weit über 100 Milliarden Euro jährlich finanziert.

In der am Freitag auf dem US-Nachrichten-Sender CNN ausgestrahlten Sendung der angesehenen Kriegsreporterin Christiane Amanpour wurde deutlich, dass die Regierung unter US-Präsident Barack Obama (Demokraten) wie schon in Libyen, so auch in Syrien, bereit ist, für ihre Ziele massenmörderisch vorzugehen: Eine No-Fly-Zone würde natürlich nur für das Regime rund um den syrischen Präsidenten und Diktator Bashar Hafez al-Assad gelten. Nicht gelten würden sie aber für den Bombenterror der dann wahrscheinlich von der NATO, wie schon in Libyen, in Syrien aus der Luft vollzogen würde.

Während CNN-Moderatorin Amanpour im Interviews mit Brian Sayers von der US-„Syrian Support Group“ immer wieder versuchte darauf hinzuweisen, dass in Syrien längst auch ein religiöser Krieg ausgebrochen ist, in dem tausende Christen von der islamischen „Freien Syrischen Armee“ verfolgt und umgebracht werden (Stichwort: Christenverfolgung), wich Sayers diesen Fragen komplett aus.

 

Statt dessen quasselte er von der Leichtigkeit des Schaffens eines „multi-ethnischen“ Landes in Syrien, in dem selbstverständlich religiöse Minderheiten, wie die Christen (ca. 490.000 Christen leben in Syrien) gemeinsam mit den islamischen Alawiten und Sunniten friedlich zusammenlebten. Selbstverständlich sei es auch ein Leichtes demokratische Werte und einen Rechtsstaat („Rul of Law“) in Syrien einzuführen.

Auch hier fragt man sich: Meint der US-Kriegs-Lobbyist damit Länder wie den Irak, Afghanistan oder Libyen? Auch hier hatte der Westen Krieg geführt. Es endete im Chaos und Terror und in Milliarden Euro Geldern von Steuerzahlern des Westens, die heute schmerzlich im Kampf gegen die Weltwirtschaftskrise in den Haushalten westlicher Länder fehlen.

Brian Sayers von der US-„Syrian Support Group“ interessierte in der Sendung von Amanpour auf CNN auch nicht, dass an der Seite der terroristisch agierenden islamischen „Freien Syrischen Armee“ längst Kämpfer von Al Quaida oder der Terrororganisation „Islamische Dschihad“ (arabisch ‏حركة الجهاد الإسلامي‎ Harakat al-dschihād al-islāmī) in Syrien die Bevölkerung unter dem Vorwand des Ziels des Sturzes des Assad-Regimes terrorisieren.

Stattdessen faselte Sayers von angeblichen neun zuverlässigen Vertretern innerhalb der „Freien Syrischen Armee“ (FSA) herum, mit denen man zusammenarbeite. Komplett peinlich wurde es, als er auf CNN geschichtliche Ausblicke bediente. So tat er, als seien einst auch die USA auf ähnlichen Kämpfen zwischen verfeindeten Gruppierungen entstanden, wie sie derzeit in Syrien tobten.

Wie gefärlich die Lage in Syrien mittlerweile ist, zeigt sich auch daran, dass die seit Jahren in Syrien, genauer in Damaskus, ansässige Terrororganisation „Islamische Dschihad“ sich längst auf die Seite der umstrittenen „Freien Syrischen Armee“ geschlagen hat. Die Terrororganisation „Islamische Dschihad“ kämpft beispielsweise in Palästina gegen Israel. Doch längst geht es dieser Terrorgruppe nicht mehr nur um die Befreiung Palästinas, sondern um einen generellen Kampf gegen den Westen, den sie wesentlich dafür verantwortlich macht, dass es auch Jahrzehnte nach Gründung Israels immer noch keinen palästinensischen Staat gibt.

Deshalb steht die Organisation auch für den „Heiligen islamischen Krieg“ – das heißt: Sie ist gegen alles, was aus Sicht von erzkonservativen Moslems teuflische westliche Werte seien. Hierzu gehören: Frauenrechte, Schwulen- und Lesbenrechte, gleichwertige Bildungschancen für Jungen und Mädchen an den Schulen und Universitäten und letztlich auch alles was eine freie demokratische Gesellschaft ausmacht.

Mit der offiziellen Bekanntgabe des Kriegseintritts der USA in Syrien durch die Hintertüre der dubiosen US-„Syrian Support Group“ wird das Gebiet in und um Syrien nun zu einem totalen Schlachtfeld. Hier kämpfen bereits zahlreiche andere Nationen und Volksgruppen um die Vormachtstellung: Türkei, Saudi-Arabien, Katar (Quatar), Iran, Israel, Kurden, Frankreich, Russland, Großbritannien. Hinzu kommen religiöse Kämpfe der Sunniten (wichtigste Religion in Saudi-Arabien) und der Minderheit der Alawiten (Regierungspartei Syriens). Zwischen den Kämpfen der Moslems werden die 490.000 syrischen Christen, die seit gut 200 Jahren von der Russischen christlichen Kirche unterstützt werden – beispielsweise in Homs – zerrieben, ermordet, vertrieben.

 

 

Wozu noch die UNO, die Vereinten Nationen, wenn es doch das alte Schlachtross USA gibt? Die USA ziehen mal wieder entgegen internationaler Gesetze in den Krieg in einem fremden Land. Man nennt das vornehm: Aufrüstung der „syrischen Opposition“. Kein Wort davon, dass weite Teile der „syrischen Opposition“ aus der terroristisch agierenden islamischen „Freien Syrischen Armee“ besteht. Mit der Aufrüstung mehr als zweifelhafter Kämpfer-Gruppen in Syrien zeigt sich einmal mehr, wie wenig vertrauenswürdig auch US-Präsident Barack Obama (Demokraten) in seiner Außenpolitik ist.

Er hat einmal mehr das gemacht, was er am liebsten in seiner internationalen Politik in Krisengebieten macht: Öl ins Feuer gießen, statt für eine diplomatische Lösung zu kämpfen. So hätte er ja schon im Frühjahr sich aktiv für den vom syrischen Präsidenten Assad begonnen Demokratisierungs-Weg in Syrien massiv einsetzen können. Doch die USA wollten mal wieder nicht. Zu sehr lieben sie ihre militärischen Spielchen. Die Militärindustrie in den USA muss ja auch bedient werden.

In Libyen hat Obama bereits vorgeführt, wie mörderisch auch der Westen sein kann. Im NATO-Krieg gegen den libyschen Diktator Muhammed al Gaddafi wurden geschätzte 50.000 Menschenleben ausgelöscht. Weitaus mehr, als 40 Jahre Diktatur unter Gaddafi gekostet haben.

Hinzu kommen die Drohnen-Kriege der Obama-Administration, die sogenannten Drone-Kriege: Rund 3000 Menschen hat Obama illegal und ohne Prozesse durch heimtückische Luftangriffe mittels vieler Kilometer über der Erde abgeschossener Raketen umbringen lassen: In Ländern wie Pakistan, Jemen, Afghanistan, Irak, Somalia. So viele Drohnen-Tote hatte nicht einmal der Obama-Vorgänger Georg Bush (Republikaner) in Auftrag gegeben.

Offiziell geht es den USA immer „nur“ um den Kampf gegen Terror. Inoffiziell kritisieren ranghohe Mitarbeiter von CIA, FBI und den Militärs aber längst, dass gerade auch Obamas Drohnen-Krieg in einem rechtsfreien Raum agiere. Aus Erfahrung weiß man: Die Gefahr ist enorm groß, dass man für die Eliminierung eines Terroristen 99 Zivilisten umbringt. Das ist jetzt im anstehenden großen Syrien-Krieg der USA und möglicherweise der NATO nicht anders. Es bleibt zu hoffen, dass Russland und China das verhindern. Sonst brennt bald die ganze Region.

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Syrische Nachrichtenagentur Sana: http://www.sana.sy/index_eng.html

 

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