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Irak und Iran nähern sich an – USA verliert massiv Einfluss in der Region

VonMaximus

Mrz 31, 2013 #featured

Der Drohnen-Terror der USA trägt Früchte: Der Iran und Irak sind sich politisch so nah wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das schreibt die in Abu Dhabi erscheinende Tageszeitung Gulfnews (v. 31. März 2013, S A 18) in einem umfangreichen Artikel unter der Überschrift „Iran on top after Saddams fall. America has lost all influence over Baghdad’s Government years after invasion“.

Die Gründe für den erheblichen Machtverlust vor allem im Irak sehen Beobachter in dem heimtückischen Bombenterror den US-Präsident Barack Obama (Demokraten) mit seiner Politik der angeblich „gezielten Tötungen“ durch Drones, also den unbemannten hoch effektiven Killerflugzeugen, den Drohnen, seit gut fünf Jahren durchführen lässt. Militärbeobachter aus den USA schätzen die Anzahl der seitdem getöteten primär arabischen islamischen Menschen auf über 3.000.

So schreibt nun die Gulfnews: „… Iraqi officials say Washington’s political influence in Baghdad is now virtually non-existent. Saddam is dead. But Iran has become an indispensable broker among Baghdad’s new Shiite elite, and the influence continues to grow“.

Im Zentrum der schiitischen Einflussnahme auf die kompletten irakischen Regierungsgeschäfte stehe ein Mann namens Abu Mahdi Al Mohandis. Er habe eine „lange Geschichte eines praktizierten Anti-Amerikanismus“, schreibt die Gulfnews und beruft sich dabei auf einen Artikel der Los Angeles Times. Dabei werde Al Mohandi vom irakischen Präsidenten Nouri Al Maliki gefördert, heißt es. So habe dieser Al Mohandi unlängst mit einer wichtigen politischen Aufgabe betraut.

Dass der Irak und der Iran wieder näher zueinanderfinden scheint auch den umfangreichen radikalen Sanktionen des Westens und der UNO gegenüber dem Iran geschuldet zu sein. Denn auch der Irak litt jahrelang unter umfangreichen Sanktionen primär des Westens. Der Westen möchte die iranische Regierung mit Sanktionen auf die Knie bringen und zur Beendigung des Atomprogramms zwingen. Die einzige Regierung, die über Atomwaffen in der Region verfügen dürfe, sei Israel, so die US-Regierung. Doch das sehen die islamischen Regierungen in der Region nicht ein und fragen: „Mit welchem Recht darf es Israel und mit welchem Recht will der Westen wesentlich größeren und älteren arabischen und orientalischen Nationen eine Atombombe verbieten?“

Derweil üben sich amerikanische Diplomaten im Kaffeesatzlesen und behaupten laut der Gulfnews, wonach man nach wie vor über erheblichen Einfluss im Irak verfüge („American officials say they remain vital players in Iraq and have worked to defuse tension between Al Maliki and his foes.“). Dem entgegnet aber laut Gulfnews ein hoher politischer Iraker mit den Worten: „Die Amerikaner haben keine Rolle. Niemand hört auf sie. Sie haben all ihren Einfluss im Irak verloren.“ Der Mann der das sagt, ist kein geringerer als der „Deputy Prime Minister Saleh Al Mutlaq“ – ein Sunniten.

Der Iran ist primär schiitisch regiert. Der überwiegende Teil des Mittleren Ostens ist jedoch sunnitisch. Unterm Strich sagen Araber, binden religiöse Hintergründe mehr als politische Verträge. Das müsse der Westen wohl erst noch lernen. Allerdings gilt das nicht immer. So wird Syrien bislang von den Alawiten rund um Präsident Bashar Al Assad regiert, obwohl die Mehrheit in Syrien ebenfalls sunnitisch ist.

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Von Maximus

Ein Gedanke zu „Irak und Iran nähern sich an – USA verliert massiv Einfluss in der Region“
  1. “ America has lost all influence over Baghdad’s Government years after invasion“. Es wäre schön, wenn Amerika auch bei uns an Einfluss einbüßen wurde. Bedauerlicherweise haben wir lediglich einen Waffenstillstandvertrag mit unseren westlichen Kriegspartner. Keinen Friedensvertrag. Die Verpflichtungen, welche in Gegenzug uns aufgebürdet worden sind, sind der Masse unseres – DE – Volkes nicht bekannt. Dass sie sehr zu unserem Ungunsten sind macht sich in der Unterwürfigkeit unserer Regierungsleuten dem Ami gegenüber bemerkbar und in unserer Wirtschafts- und Außenpolitik. Sagt einmal ein Politiker, ohne zu wissen, dass er eine rote Linie überschreitet, etwas, so fällt er zB beim Fallschirmspringvergnügen tödlich ab oder erleidet vlg-barem Tod. Wir sitzen mit dem Westen de fakto nicht in einem Boot. Wir sind vor den Karren des Westen gespannt.

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