• Di. Apr 16th, 2024

Yarmouk Camp Syrien: 2.800 Palästinenser von FSA ermordet

VonTom

Aug 4, 2013 #featured

Massenmord an Palästinensern in Syrien im Yarmouk Flüchtlingslager – Die besonders von den USA, Israel und Katar mit hunderten Millionen Euro finanzierte oppositionelle Freie Syrische Armee (FSA) habe nach zahlreichen Augenzeugenberichten möglicherweise gemeinsam mit der Terrororganisation Al-Kaida und der Al-Nusra-Front nach Schätzungen allein im Zeitraum Dezember 2012 bis April 2013 bis zu 2.800 Palästinenser im einst von rund 100.000 bis 200.000 Palästinensern bewohnten Yarmouk Camp (Al-Yarmouk refugee camp, Flüchtlingslager Palästinenser, arabic: مخيم اليرموك‎) in Syrien ermordet. Die Massenhinrichtungen im Flüchtlingslager, das auch als Mukhayyam al-Yarmouk bekannt ist, würden seit dem 20. Dezember 2012 – also seit über einem halben Jahr – bis heute durchgeführt. Auf YouTube gibt es zum Krieg gegen die Palästinenser in Syrien zahlreiche Videos (weiterführende Links bitte am Textende beachten).

So berichtete dem Antikriegsportal kriegsberichterstattung.com beispielsweise ein in Deutschland lebender Palästinenser, dessen Eltern 1948 von Israel in das Yarmouk Camp geflohen waren, wonach alleine 27 Mitglieder seiner Familie am 20. Dezember 2012, also dem Tag der Besetzung des Yarmouk Camp in Syrien im Al Yarmouk district of Damasc durch die Freie Syrische Armee und der mit ihr verbundenen Terrorgruppen, ermordet worden seien. Darunter seien mehrere seiner Onkel, Tanten und deren Kinder gewesen. Als einzige Überlebende habe seine Schwester nach Beirut in den Libanon flüchten können, wo sie noch heute lebe. Leider konnten wir diese Angaben nicht überprüfen, halten sie aber für authentisch.

Der in Deutschland lebende Palästinenser, der sich hierzulande mit Gelegenheitsarbeiten durchschlägt, erzählt, wonach er selbst die ersten 22 Jahre in dem Yarmouk Camp in Syrien gelebt habe – von 1968 bis 1990, also in jenem Flüchtlingscamp, in das 1948 rund 50.000 bis 60.000 Palästinenser aus Israel geflüchtet waren. Bis zum Überfall der Freien Syrischen Armee hatte sich die Anzahl der im Flüchtlingscamp lebenden Palästinenser auf geschätzte rund 100.000 bis 200.000 Palästinenser erhöht.

Neben 1948 gilt das Jahr 1967 als zweite wichtige Kennziffer in der Geschichte des nun von der Freien Syrischen Armee zerstörten Palästinenser-Camps. Damals, auf dem Höhepunkt des syrisch-israelischen Krieges, flüchteten ebenfalls zehntausende Palästinenser von den Golanhöhen nach Syrien in das bei Damaskus liegende Yarmouk Camp – besonders auch aus der damaligen Hauptstadt der Golanhöhen, aus Quneitra. Seit 1967 hält Israel völkerrechtswidrig die Golanhöhen besetzt, was auch in der UNO regelmäßig für Protestnoten sorgt.

Dass Israel nach Meinung zahlreicher Nahost-Experten den Krieg in Syrien höchstwahrscheinlich direkt oder indirekt anheizt, liegt daran, dass der syrische Regierungschef, der nicht demokratisch gewählte Präsident Bashar al Assad (arabisch ‏بشار حافظ الأسد ) Israel bis zum heutigen Tage nicht als Staat anerkennt.

500.000 Palästinenser lebten in Syrien, jetzt sind sie auf der Flucht

Stattdessen unterstützt Assad das Anliegen der rund 500.000 in Syrien lebenden palästinensischen Flüchtlinge (Quelle: aljazeerah.info), eines Tages zurück in die alten palästinensischen Dörfer und Städte auf dem heutigen israelischen Staatsgebiet sowie den Golanhöhen zurückzukehren (arabisch ‏الجولان‎ al-Dschaulān, hebrنisch ‏רמת הגולן‎ Ramat haGolan).

Doch nicht nur Syrien spricht von einem Rückkehrrecht der Palästinenser, sondern auch zahlreiche andere arabische Staaten. Das ist der Kern des Nahost-Konfliktes, der sich immer weiter zuspitzt. Grund: Der demografische Faktor sorgt dafür, dass es im Nahen Osten immer mehr Araber, beziehungsweise arabische Palästinenser, gibt. Das macht Israel Sorge, deshalb verweigert Israel seit Jahrzehnten die Gründung eines palästinensischen Staates.

‎Aktuell, also im August 2013, wohnen nach Schätzungen von den einst rund 100.000 bis 200.000 im Yarmouk Camp lebenden Palästinensern nur noch rund 30.000 dort – unter der Schreckensherrschaft der Freien Syrischen Armee und der mit ihr verbunden Terrorgeschwader (Foto).

300x225

Auf die Frage, warum die FSA im syrischen Yarmouk Camp so viele Palästinenser ermordet worden sei, sagte der in Deutschland lebende Palästinenser, dessen Familie fast komplett im Yarmouk Camp nun vor wenigen Monaten ermordet wurde, er wisse es nicht genau. Er sei sich lediglich sicher, dass jeder Palästinenser, der im Verdacht stehe, Assad zu unterstützten, standrechtlich erschossen werde. Es fänden also Massenmorde an den Palästinensern statt.

Schwierig ist die Nachrichtenlage rund um die Zustände im von der FSA besetzten Yarmouk Camp. Allerdings deutet bislang viel daraufhin, dass israelische Medien und Blogs das Camp zu Kriegspropaganda-Zwecken nutzen – und zwar gegen Assad. So behaupten zahlreiche israelische Medien, nicht die FSA und Terrorbanden hätten das Palästinenser-Camp in Syrien angegriffen, sondern Assad selber.

Dabei wird gerne komplett unterschlagen (beispielsweise auf israelischen Portalen wie „maannews.net“ oder dem ebenfalls dubiosen Portal „Al-Arabiya“ sowie der nicht sehr seriösen „Jerusalem Post“), dass Assads Armee nicht die Palästinenser angreift, sondern versucht, die Palästinenser vor dem Massenmord durch die FSA zu schützen, indem er militärisch gegen die FSA vorgeht. Ähnliche Berichte verbreiten gerne englische und US-amerikanische Massenmedien, darunter selbst eigentlich angesehene wie die BBC. Die deutschen Massenmedien, auch Nachrichtenagenturen wie dpa, verschweigen das Thema nahezu komplett.

Anmerkung: Alle Angaben hier können nicht komplett verifiziert werden, da die Nachrichtenlage in Syrien sehr schwierig ist. Allerdings entstammen die Angaben zahlreichen Berichten, die wir für glaubhaft halten. Weitere Informationen: https://www.facebook.com/yarmouk.newss sowie wordpress-blog „Was war los im Yarmouk-Camp?“

151

Von Tom

Ein Gedanke zu „Yarmouk Camp Syrien: 2.800 Palästinenser von FSA ermordet“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Translate »