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Libanon will keine bewaffneten Desserteure aus Syrien / Annan gegen Militäreinsatz

VonPeter Patzow

Jul 19, 2011 #featured

libonon-tempel-kriegsberichterstattung-com

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Seit gut einem Jahr sorgen syrische Armee-Desserteure im Verbund mit anderen Kämpfern für einen Bürgerkrieg in Syrien. Nach Lesart der meisten westlichen Medien gehe es bei den regierungsgegnerischen Gruppen um das Ziel des Aufbaus einer Demokratie. Doch zahlreiche Beobachter, auch kriegsberichterstattung.com, sehen eher den Sturz des christenfreundlichen syrischen Regimes um Präsident Baschar al-Assad als Ziel der Bürgerkriegsler.

Unterstützung dürften die Assad-Gegner von britischen, französischen und amerikanischen Geheimdiensten erhalten. Sie würden, ist mehreren Berichten zu entnehmen, über die türkische Grenze den syrischen Aufständischen Tausende scharfe Waffen, darunter Granaten, Raketenwerfer oder Maschinengewehre, liefern. Nach Schätzungen wurden damit möglicherweise schon einige Hundert syrische Soldaten umgebracht. Das heißt: Der Westen dürfte in die syrische Gewaltspirale direkt involviert sein, auch wenn er das offiziell abstreitet.

Unter den Desserteuren, die sich häufig in die Türkei oder den Libanon absetzen, sollen angeblich bereits bis zu sieben syrische Generäle sein. Allerdings hat der Libanon jetzt klar gemacht: Das Land dulde es nicht, dass bewaffnete Desserteure sich in den Libanon absetzten. Der Kommandeur der libanesischen Streitkräfte, General Jean Kahwadschi, sagte dem libanesischen Magazin „Al-Afkar“, dass jeder, der in Beirut um Bewegungsfreiheit für syrische Rebellen bitte, an der „falschen Türe“ klopfe. In den vergangenen Wochen wurden deshalb bewaffnete syrische Oppositionelle, die die Grenze zum Libanon überschritten hatten, von libanesischen Behörden verhaftet. Der Libanon gilt neben dem Iran als Verbündeter Syriens.

Derweil warnt der hoch anerkannte ehemalige UNO-Generalsekretär Kofi Annan vor einem Militäreinsatz der UNO oder NATO in Syrien. Im Gegensatz zu dem kriegstreiberischen aktuellen UNO-Generalsekretär, Ban Ki-moon, gilt Annan als brillanter Diplomat jenseits des Kriegspfades. Ban Ki-moon hat sich bislang als peinlichster UNO-Fehlgriff sei dem Bestehen des internationalen Gremiums in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts erwiesen. Er hat die UNO statt zu einem Ort der Diplomatie, in einen Ort zum Planen und Führen von Kriegen umfunktioniert.

Der Koreaner scheint nur die Sprache der Gewalt, aber nicht der Diplomatie, zu kennen. Annan ist Syrien-Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga. Er sagte, ein militärischer Eingriff werde das Problem in Syrien nur weiter verschärfen – wie wir es derzeit in Libyen erleben (dem Land droht die Spaltung), in Afghanistan oder dem Irak. Es sind alles Länder, in denen der Westen durch militärische Gewalt die Regierungen stürzte und die Länder nun nicht mehr in den Griff bekommt – teils seit Jahren.

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