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100 Jahre Zimmerwalder Konferenz: Imperialismus heute / Differenzen verstehen / Spaltungen überwinden

VonPeter Patzow

Sep 30, 2015 #featured

„100 Jahre nach der Zimmerwalder Konferenz: Linke und die Friedensfrage Imperialismus heute – Differenzen verstehen – Spaltungen überwinden“, so lautet ein Kongress am 4. Oktober 2017 in Berlin, welcher von 10 bis 17 Uhr im Haus der Demokratie und Menschenrechte in der Greifswalder Straße 4 in 10405 Berlin mit hochkarätiger Besatzung aus der Linken stattfindet.

In der Einführung zum Programm heißt es: „Die politische Linke… war und ist eine entschlossene Friedenskraft. War und ist? Immer? Zu Beginn des 1. Weltkriegs war die erdrückende Mehrheit der einst stolzen deutschen Sozialdemokratie bereit, die Auseinandersetzung mit Reaktion und Kaiserreich bis zum Ende des Krieges zurückzustellen. Ähnliche Strömungen gab es in allen europäischen Linksparteien. Diese Burgfriedenpolitik besiegelte das Scheitern der II. Internationale. Vom 05.-08. September 1915 aber fanden sich im Schweizerischen Zimmerwald Linkssozialistinnen und –sozialisten unterschiedlicher Richtungen im Kampf gegen den imperialistischen Krieg zusammen – trotz und in Kenntnis ihrer Differenzen.“

Die Konferenz wolle sich deshalb mit der Friedensbewegung eingehend auseinandersetzen, mit ihren Leistungen und ihren Fehlleistungen. Dabei stünden aktuelle „Kriegsgründe und Gegenkräfte“ im Mittelpunkt des Interesses.

Zu der Veranstaltung in Berlin laden ein:

Klaus Bartl (MdL Sachsen); Judith Benda (Parteivorstand Europäische Linkspartei); Ellen Brombacher (Kommunistische Plattform); Dr. Diether Dehm (MdB); Wolfgang Dockhorn (RotFuchs Förderverein); Wolfgang Gehrcke (MdB); Klaus Hartmann (Bundesvorsitzender Freidenker-Verband); Heidrun Hegewald (bildende Künstlerin); Inge Höger (MdB); Andrej Hunko (MdB); Dr. Sabine Kebir (Autorin) Ralf Krämer (Sozialistische Linke); Dr. Volker Külow (Historiker; von 2004 bis 2014 MdL für die Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag; aktuell Vorsitzender Die Linke Leipzig); Sabine Leidig (MdB); Dr. habil. Marianne Linke (Sozialministerin a.D.); Walter Listl (marxistische linke); Bernd Mewes (Friedensglockengesellschaft Berlin e.V.); Dr. Alexander Neu (MdB); Prof. Dr. Norman Paech (Völkerrechtler); Gina Pietsch (Sängerin und Schauspielerin); Dr. Siegfried Ransch (Ökonom, Soziologe); Christiane Reymann (Autorin); Prof. Dr. Werner Ruf (Friedensforscher); Rainer Rupp (Journalist); Dr. Klaus Steiniger (Chefredakteur RotFuchs); Hannelore Tölke (DFG-VK NRW); Bernhard Trautvetter (Berufsschullehrer Essen); Kathrin Vogler (MdB); Andreas Wehr (Marx-Engels-Zentrum Berlin); Sabine Wils (Landessprecherin DIE LINKE Hamburg); Laura v. Wimmersperg (Berlin); Dr. Reiner Zilkenat (Historiker); Sabine Zimmermann (MdB).

Weitere Mitwirkende:

Reiner Braun (IALANA); Dr. Erhard Crome (Rosa-Luxemburg-Stiftung); Willi Hoffmeister (Gewerkschafter, Ostermarschierer); Bärbel Holzheuer-Rothensteiner (Delegierte Europäische Linkspartei); Kristine Karch (No to war – no to NATO); Prof. Dr. Kurt Pätzold (Historiker); Tobias Pflüger (Stellvertretender Vorsitzender DIE LINKE); Dr. Andrej Reder (AK Frieden der VVN/BDA Berlin); Heidemarie Scheuch-Paschkewitz (Landessprecherin DIE LINKE Hessen); Pedram Shayar (Blogger); Peter Wahl (Publizist, Attac); Gunda Weidmüller (Hamburger Forum/AGORA Hamburg)

Programm:

10.00

Eröffnung und Begrüßung: Christiane Reymann

Friedenslieder durch die Zeiten: Gina und Frauke Pietsch

10.20

Referat: 100 Jahre Zimmerwald: Sozialistinnen, Sozialisten und Frieden heute: Kurt Pätzold

Kommentar: Kriegsgeschehen damals: Reiner Zilkenat

Kommentar: Abwesend und doch dabei – Liebknecht, Luxemburg, Gramsci: Sabine Kebir

Anschließend Diskussion Referat: Imperialismus heute. Trägt der Kapitalismus den Krieg in sich wie die Wolke den Regen?: Erhard Crome

Kommentar: Lenins Imperialismusschrift neu gelesen: Dr. Volker Külow

Kommentar: Neue imperiale Kräftekonstellationen: Werner Ruf

Anschließend Diskussion Moderation: Marianne Linke

 

13.00 Mittagspause

14.00 Arbeitsgruppen:

AG 1: Die Friedenspolitik der Partei DIE LINKE, Kontroversen in der Friedensbewegung: Nebelkerzen, Alltagsbewusstsein, Aufklärung: Ellen Brombacher, Diether Dehm, Wolfgang Dockhorn, Rainer Rupp, Bernhard Trautvetter Moderation: Inge Höger

AG 2: Statt Zäunen und Zwietracht: Dass kein Mensch mehr vor Krieg fliehen muss Sabine Kebir, Marianne Linke, Werner Ruf, Heidemarie Scheuch-Paschkewitz Moderation: Bärbel Holzheuer-Rothensteiner

AG 3: Gewerkschaften, soziale Bewegungen und Frieden: Wo liegen die Probleme? Klaus Hartmann, Willi Hoffmeister, Sabine Leidig Moderation: Hannelore Tölke

AG 4: Antifaschismus und Frieden: Wie kann zusammen kommen, was zusammen gehört? Bernd Mewes, Andrej Reder, Gunda Weidmüller Moderation: Kristine Karch

AG 5: Die EU stiftet Unfrieden – politisch, militärisch, wirtschaftlich: Ist das reformierbar? Tobias Pflüger, Peter Wahl, Andreas Wehr Moderation: Christiane Reymann

 

15.30 Pause 15.45 Abschussplenum

Es droht über uns der blutende Mond: Heidrun Hegewald Moderierte Gesprächsrunde 100 Jahre nach Zimmerwald: Welche Friedensbewegung brauchen wir?: Reiner Braun, Wolfgang Gehrcke, Sabine Leidig, Tobias Pflüger, Pedram Shayar Moderation: Judith Benda

 

Anmeldung und Kontakt:

Um die Planung der Veranstaltung zu erleichtern, bitten die Veranstalter möglichst um vorherige kurze Anmeldung: anmeldung@zimmerwald-frieden.eu Kontakt: info@zimmerwald-frieden.eu Webseite: www.wolfgang-gehrcke.de/zimmerwald-frieden

Zur Veranstaltung schrieb der Bundestagsabgeordnete der Linken, Wolfgang Gehrke:

„Liebe Genossinnen und Genossen, wir leben nicht in Friedens-, auch nicht mehr in Vorkriegs-, sondern bereits in Kriegszeiten. Auch wenn der Krieg aktuell vornehmlich in Form von Flüchtlingen zu uns nach Europa kommt, so sind kriegerische Auseinandersetzungen doch schon längst auf unserem Kontinent angelangt und deutsche Waffen, deutsches Geld, deutsche Politik mischen global mit. Im Bundestag ist die Linksfraktion die einzige, die allen kriegsbegünstigenden Maßnahmen und allen Militäreinsätzen widerspricht. 1914 war die gesellschaftliche und parlamentarische Linke größtenteils dem Burgfrieden mit der herrschenden Klasse verfallen, Hurrapatriotismus statt NEIN zum Krieg. Doch es gab sie in nahezu allen Ländern Europas, jene couragierten Gegnerinnen und Gegner des imperialistischen Krieges. Vor 100 Jahren trafen sie sich erstmals im schweizerischen Zimmerwald und berieten, wie sie eine Opposition gegen den Krieg aufbauen könnten. In Bezug auf jene denkwürdige Zusammenkunft wollen wir am 04. Oktober im Berliner Haus der Demokratie von 10-17 Uhr gemeinsam nachdenken und diskutieren, wie wir heute als Linke und als Teil der Friedensbewegung eine Opposition gegen den ökonomischen, politischen und militärischen Krieg der Reichen gegen die Armen stabilisieren und so stärken können, dass sie massenwirksam wird.“

Deshalb, so Gehrcke, lade er „herzlich zu dieser Veranstaltung ein“ und freue sich „über Eure Teilnahme.“

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