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Die Bundeswehr und ihr Mundkuss oder Bruderkuss – sexuelle Belästigung oder Respektbekundung? – Das neurotische Drama zeigt wie wichtig Wahrnehmung und Kultur in jede Richtung ist

VonTom

Sep 28, 2023

"Hilfe! Ich werde sexuell belästigt!" Hier der als "Sozialistischer Bruderkuss" (in Wikipedia nachzulesen) in Szene gesetzte und historische Kuss zwischen DDR-Staatschef Erich Honecker und dem Sowjet-Staatschef der UDSSR, Michail Gorbatschow. Unser Bild zeigt den Bruderkuss der beiden satirisch dargestellt. Darin jetzt eine sexuelle Geste zu sehen? Oh my god, wie neurotisch ist das denn. Unser BILD entstand mit der KI Grafik "Bing Image Creator" auf Vorschlag von KB.

"Hilfe! Ich werde sexuell belästigt!" Hier der als "Sozialistischer Bruderkuss" (in Wikipedia nachzulesen) in Szene gesetzte und historische Kuss zwischen DDR-Staatschef Erich Honecker und dem Sowjet-Staatschef der UDSSR, Michail Gorbatschow. Unser Bild zeigt den Bruderkuss der beiden satirisch dargestellt. Darin jetzt eine sexuelle Geste zu sehen? Oh my god, wie neurotisch ist das denn. Unser BILD entstand mit der KI Grafik "Bing Image Creator" auf Vorschlag von KB.

Hilfe ich werde sexuell belästigt! Oh my god, wie neurotisch ist das denn!?

Berlin, 27. 9.2023 Kommentar – Die jüngste Suspendierung eines Generalmajors der Bundeswehr in Koblenz aufgrund eines mutmaßlichen Vorfalls bei den „Invictus Games“ in Düsseldorf hat eine Diskussion darüber ausgelöst, ob es sich um eine sexuelle Belästigung oder eine simple Geste der Respektbekundung handelt. In vielen Fällen ist die Interpretation einer solchen Situation von mehreren Faktoren abhängig, und das Verhalten kann unterschiedlich aufgefasst werden.

Ein dünner Kuss auf den Mund: Missverständnis oder Geste des Respekts?

Ein kurzer Kuss auf den Mund kann von verschiedenen Menschen unterschiedlich aufgefasst werden. Es ist wichtig zu erkennen, dass solche Gesten oft weniger sexuell motiviert sind, sondern vielmehr als ein holpriger Versuch, Respekt oder Solidarität auszudrücken, interpretiert werden können. Solche Grußrituale sind seit Jahrhunderten Teil verschiedener Kulturen und Traditionen. Ein bekanntes Beispiel ist der „Bruderkuss“ zwischen Erich Honecker und Michail Gorbatschow, der als eine symbolische Geste der politischen Verbundenheit galt.

Die Rolle der individuellen Wahrnehmung

Die individuelle Wahrnehmung einer solchen Geste spielt eine entscheidende Rolle. Hier kommen auch persönliche Erfahrungen ins Spiel. Als Beispiel sei meine eigene Erfahrung mit einer über 70-jährigen Freundin genannt, die mich bei jedem Besuch nett gemeint mit einem Hauch von Mundkuss begrüßt. Dies zeigt, wie solche Gesten in verschiedenen Kontexten und zwischen unterschiedlichen Menschen variiert interpretiert werden können.

Kulturelle Unterschiede und das westliche Weltbild

Es ist auch wichtig, kulturelle Unterschiede zu berücksichtigen. In einigen Kulturen sind körperliche Berührungen und Küssen als Zeichen der Verbundenheit und des Respekts weit verbreitet. Es stellt sich die Frage, ob im Westen heute schnell Dinge ins Über-Neurotische entgleiten, und ob die Diskussion über einen eigentlich als Bruderkuss oder Schwesternkuss gemeinten Kuss, der gleich als sexueller Übergriff interpretiert wird, tatsächlich eher als Folie benutzt, ja missbraucht wird, um ihn in unser immer neurotischeres Weltbild und Kulturbild zu pressen. Es sagt mehr über den seelischen Krankheitszustand unseres Selbst aus, als über den Zustand des Gegenüber.

Die Bedeutung von Kommunikation und Empathie

In solchen Situationen ist Kommunikation von entscheidender Bedeutung. Es ist wichtig, dass Menschen offen miteinander sprechen und Missverständnisse klären. Gleichzeitig ist Empathie ein Schlüssel, um die Absichten anderer zu verstehen und respektvoll miteinander umzugehen.

In meinem Umgang mit der über 70-jährigen Freundin, die mich bei jedem Besuch nett gemeint mit einem Hauch von Mundkuss begrüßt, habe ich gelernt, wie wichtig es ist, solche Gesten mit Fingerspitzengefühl zu interpretieren und darauf angemessen zu reagieren. Dies zeigt, wie solche Gesten in verschiedenen Kontexten und zwischen unterschiedlichen Menschen variiert interpretiert werden können.

Als erwachsener Mensch trage ich die Verantwortung, fair und respektvoll zu reagieren. Ich sehe es als meine Pflicht, den Respekt und die Würde des Gegenübers zu wahren, ohne dabei unnötige Missverständnisse oder Verletzungen entstehen zu lassen.

Daher wähle ich meine Reaktionen so, dass beide Parteien ihr Gesicht wahren können und niemand sich unangenehm berührt fühlt. Es ist wichtig zu erkennen, dass solche Gesten oft gut gemeint und als Zeichen der Verbundenheit oder Beschützung gemeint sind. Dass also ein Lippenkuss eben kein Mundkuss ist. Niemand streckt mir ja die Zunge in meinen Gaumen.

Neurotisches Drama in unserer westlichen Gesellschaft

Gesten wie Bruderküsse sind eben keine „Mundküsse“ mit dem Ziel der sexuellen Stimulation, sodern sie sind oft gut gemeint und dienen eher als Zeichen der Verbundenheit oder Beschützung. Das ist mir in meinem ganzen Leben häufig passiert.

Selbst unsere private Haushaltshilfe, die man früher als eine Art „Haushälterin“ bezeichnet hätte, welche zu uns montags bis freitags von 8 Uhr bis 13 Uhr kam, putzte, kochte, Kinderspielzeug wegräumte, meine Ansprechpartnerin war, wenn es mal wieder Stress in der Familie gab  – begrüßte mich als Kind des öfteren nett gemeint mit einem Mundkuss, mich als Jungen.

Selbst schon als minderjähriger Junge wusste ich, dass ich respektvoll mit dem respektvoll und liebevoll gemeinten Bruderkuss unserer wesentlich älteren Haushaltshilfe, ein wahrer Engel im Haus, umgehen musste und das auch tat. Schon als siebenjähriger wusste ich das und erwiderte den Hauch eines geschlossenen Lippenkusses von ihr mal bewusst mit dem gleichen, mal entzog ich mich ihm, indem ich ihr dezent die Wange hinhilt oder proaktiv ihr einen sanften Bruderkuss auf die Wange gab.

Erwachsen reagieren und nicht neurotisch

Es gehört zur Erwachsenheit, angemessen zu reagieren und Rücksicht auf die Gefühle anderer zu nehmen. Die Diskussionen, wie sie etwa um die Fußballerin in Spanien geführt wurden, wirken oft übertrieben und zeugen möglicherweise von einem gewissen neurotischen Drama in unserer Gesellschaft. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass viele Menschen einen solchen Lippenkuss dezent erwidern, in dem Wissen, dass er nicht sexueller Natur ist. Sich im Nachhinein zu beschweren, kann die Situation nur noch absurder machen.

Fazit

Der Fall des Generalmajors in Koblenz wirft wichtige Fragen zur sozialen Interaktion und zur Wahrnehmung von Gesten auf. Es ist wichtig, dass sowohl individuelle Rechte als auch die Bedeutung von Respekt und Empathie in dieser Diskussion berücksichtigt werden. Es bleibt abzuwarten, wie die Untersuchung des Vorfalls in der Bundeswehr abgeschlossen wird und welche Schlussfolgerungen daraus gezogen werden.

Hintergrund

Die Suspendierung des deutschen Generalmajor Marcus Kurczyk (DER SPIEGEL berichtete darüber) erfolgte möglicherweise auf Druck des Berliner Verteidigungsministeriums, ein Druck der auch unausgesprochen dasein kann in diesen Zeiten, nachdem Vorwürfe einer angeblichen sexueller Belästigung während einer Party aufkamen (von welchem Mann oder welcher Frau die Vorwürfe stammen, ist nicht bekannt), da er versucht haben soll, einen Soldaten angeblich gegen dessen Willen (zumindest wird das in den Massenmedien derzeit so behauptet) „zu küssen“.

Ausgerechnet wo Menschen auf den Invictus Games helfen möchten – bloß Finger und Berührungen weg von anderen Menschen

Dieser Vorfall ereignete sich im Kontext der Invictus Games für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten in Düsseldorf, wobei auch mal interessant wäre: Wie viel Prozent der aus Kriegen heimgekehrten  und oft verkrüppelten Menschen sind Männer (Soldaten) und wie viele sind Frauen (Soldatinnen). Zudem ist das Wort „Kriegsversehrt“ ein absolutes Unwort, da es der Verschleierung und Verarmlosung dient. Lasst uns das Problem doch bitteschön schon beim Namen nennen.

Generalinspekteur Carsten Breuer und sein hysterischer Akt angesichts eines toxisch neurotischen Klimas in den Medien und der Gesellschaft im Westen

Generalinspekteur Carsten Breuer entband jedenfalls in einem Akt der offensichtlichen Hysterie Kurczyk sofort von seiner Position als Leiter des Zentrums Innere Führung der Bundeswehr, ohne die Gründe öffentlich zu nennen. Das Verteidigungsministerium informierte ebenfalls in einem Akt der offensichtlichen Hysterie den Bundestag über den Vorfall, der nun intern untersucht wird (ja haben wir nichts wichtigers zu tun???).

Kurczyk selbst hat bisher nicht auf Anfragen reagiert (und das sollte er auch nicht tun in unserer neurotischen Gesellschaft und das Reden ggf. seinem Anwalt oder seiner Anwältin überlassen). Die Suspendierung erfolgte kurz nach der Einführung neuer Richtlinien des Verteidigungsministeriums zur Handhabung von Fällen angeblicher „sexueller Belästigung“ innerhalb der deutschen Bundeswehr. Was uns einmal mehr sagen lässt: Um Gottes Willen, bleibt bloß dieser Truppe fern.

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Von Tom

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