Wie häufig, so auch hier: Weder deutsche Botschaften noch das Auswärtige Amt bemühen sich, Morde an Deutschen im Ausland zeitnah, wenn überhaupt, der deutschen Öffentlichkeit detailliert mitzuteilen. So auch jetzt: Unbekannte hätten nach ersten Berichten im Nordosten Äthiopiens eine deutsch-österreichische Reisegruppe überfallen. Insgesamt fünf Touristen, darunter ein Deutscher, seien möglicherweise ermordet worden.
Der Überfall auf die Reisegruppe, die primär über deutsche Reiseveranstalter gebucht hätte, habe sich in der Nähe des Vulkans Erta Ale in der Danakil-Wüste ereignet. Hier wohne überwiegend das Nomadenvolk der Afar. Bereits 2007 seien dort fünf europäische Geiseln – darunter vier Briten und eine Französin – entführt worden. Allerdings seien sie damals gegen eine Lösegeldzahlung wieder frei gekommen.
Es heißt, das Auswärtige Amt in Berlin habe zur Aufklärung des aktuellen Überfalls immerhin einen Krisenstab eingerichtet. Wesentlich mehr ist derzeit allerdings nicht bekannt. In Äthiopien besteht seit sieben Jahren eine Reisewarnung für Deutsche.
+++update, 18.1.2012:, 22.00 Uhr: Neueste Berichte besagen, es handele sich unter den fünf ermordeten Touristen um zwei getötete Deutsche. Die anderen Ermordeten seien Bürger anderer Länder, unter anderem aus Belgien.+++
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