In einer Wahnsinnstat hat ein ultraorthodoxer Jude, den israelische Medien mit dem Namen Yishai Schlissel (auf hebräisch: ישי שליסל) bezeichnen, sechs junge homosexuelle Männer auf einer Parade in Jerusalem niedergestochen.
Zwei der mit dem Messer Getroffenen sind schwerst verletzt worden, kämpfen um ihr Leben. Das Ziel des Täters auf der Jerusalem Pride Parade: Die Homosexuellen zu ermorden. Bereits 2005 hatte Schlissel schon einmal einen Mordanschlag auf schwule Juden verübt und musste dafür zwei Jahre in Haft. Derweil ist Israel schockiert, dass der gleiche Täter schon wieder – trotz Polizeipräsenz – nahezu ungehindert auf einer Schwulen-Parade in Jerusalem Teilnehmer niederstechen konnte.
Das Motiv von dem Terroristen Yishai Schlissel soll nach Angaben israelischer Medien purer Hass auf Homosexuelle gewesen sein. Die jungen Leute hatten in Jerusalem Donnerstagabend zu Hunderten für eine offene tolerante israelische Gesellschaft demonstriert- in Anlehnung an den CSD, den Christopher Street Day. Der CSD wird auch jährlich in vielen deutschen Städten gefeiert – darunter in Berlin, München oder Frankfurt am Main.
Besonders pikant: Der jüdische ultraorthodoxer Sender „Nayes orthodox“ hatte noch vor zwei Wochen über eine Hotline mit dem jüdisch-gläubigen Terroristen Yishai Schlissel ein Interview geführt und dieses auch nahezu in voller Länge gesendet.
In dem Interview äußerte der Täter Sätze wie: „Tun Sie etwas drastisches gegen die Unberührbaren“. Weiter zitieren israelische Medien Schlissel mit den Worten: „Diese Verunreinigungen wollen auch weiterhin Jerusalem entweihen. Man sollte alles tun, um den Marsch zu beenden.“
Weiter soll Schlissel in dem Interview bereits vor zwei Wochen recht deutlich seine Tat angekündigt haben, ohne dass die israelische Polizei in irgendeiner Weise alarmiert war. Immerhin war es in dem Interview auch recht offen über seine bereits zehn Jahre zurückliegende Tat gegangen.
So lauten weitere Auszüge aus dem Interview: „Wenn ein Mann versucht, den Marsch zu stoppen, dann muss etwas Drastisches geschehen. Sie brauchen ein paar mehr Menschen. Der Kampf ist noch nicht vorbei. Diese Abscheulichen wollen weiter machen, um Jerusalem zu entweihen.“
In dem Interview äußerte der Täter auch Sätze, wonach Homosexualität Gotteslästerung sei und er seine bereits vor zehn Jahren durchgeführten Messer-Anschläge auf Homosexuelle in Jerusalem keinesfalls bedauere. Während des Interviews, schreiben israelische Medien, habe Schlissel sogar gelacht und gesagt, er hoffe, weitere „Aktivisten“ mobilisieren zu können.
Derweil hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu das „Verbrechen aus Hass“ verurteilt.
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