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Pegida rechtsradikal? Nein, aber, wie Akif Pirinçci irre Rede, gegen „Muslimisierung Europas“

VonTom

Okt 21, 2015 #featured

Kommentar – Ich haben nie verstanden, was genau Pegida oder Legida möchten. Wir kennen selber einige gute Freunde, die in Leipzig oder Dresden dort mit marschieren. Es sind gemäßigte Bürger. Rechtsanwälte genauso, wie normale Studenten. Es sind keine Rechtsradikalen. Also fragte ich sie immer und immer wieder: Was treibt euch an?

Sie wollten keine Minarette mitten in Leipzig, sagen sie. Diese Forderung war im Westen bis Ende der 1990er Jahre auch weit verbreitet. Was halten sie von Schmierereien wie „Jung wir kriegen Dich“ frage ich sie. „Das ist dumm, habe man aber in den 1980er und 1990er Jahren auch auf jeder zweiten Links-Demo gegen Ex-Kanzler Helmuth Kohl (CDU) gelesen, sagen sie. „Kohl wir kriegen Dich“ habe als Standardspruch vieler linker Sprücheklopfer in Westdeutschland jahrelang gegolten. Klar angesichts des Anschlags in Köln auf die Bürgermeisterkandidatin haben solche Sprüche einen noch dumpferen Klang, das räumen sie ein. Aber repräsentativ für Pegida oder Legida seien diese Sprüche nicht, sagen sie.

Ich, der selbst eher links-bürgerlich orientiert ist, meint mittlerweile: Wer sagt, Pegida sei rechtsradikal, wie es Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) oder Innenminister Thomas de Maizier Thomas de Maizière (CDU) machen, redet wirklich Unsinn. Es hilft nicht, ganze Bevölkerungsgruppen pauschal in eine Ecke zu schieben. Das sorgt eher für eine Solidarisierung der von den Mächtigen scheinbar in die Ecke Gedrückten.

Dann wäre da das weit verbreitete Pegida-Wort „Lügenpresse“. Das hört man in Bezug auf ARD und ZDF, auch hinsichtlich vieler anderer westlicher Massenmedien mittlerweile sehr oft. Und zwar nicht nur von Pegida-Anhängern. Es wäre also Zeit, dass sich die Journalisten einmal fragen, warum zunehmend in weiten Teilen der Bevölkerung der Eindruck entsteht, man sei durch die üblichen Massenmedien nicht mehr informiert.

Nehmen wir die aktuelle Pegida-Kundgebung in Dresden, um es aber gleich vorwegzunehmen: Ich war da noch nie dabei. Und ich würde mich bei dieser schwülstigen Veranstaltung auch nicht wohl fühlen. Es ist mir zu viel Deutschtümelei, zu viel Abendlandtümelei. Wenn man sich die Veranstaltungen aber auf YouTube ansieht, könnte man auch meinen, man sehe da die alte CDU oder die alte CSU versammelt. So weit weg von der CDU und CSU in den 1980er oder 1990er Jahren, wie die etablierten deutschen Bundespolitiker in Berlin tun ist, das gar nicht.

Pegida ist nicht generell gegen Ausländer, will aber nicht zu viele Muslime in Europa

Falsch ist zu behaupten, Pegida wäre generell gegen Ausländer. Sie haben beispielsweise auf der Montagsveranstaltung, auf der Buchautor Akif Pirinçci als Gastredner in den letzten 15 Minuten der über zweistündigen Veranstaltung auftrat, nicht gegen Italiener gehetzt, nicht gegen Polen, nicht gegen Griechen. Im Gegenteil: Es trat eine Polin auf, ein Italiener, ein Tschechischer Landtagsabgeordneter. Politiker, deren Kampf, das wurde auf Pegida am Montag auch deutlich, wohl gegen zu viel Muslime in Europa geht.

Mein Eindruck: Pegida scheint ein grundsätzliches Problem vor allem mit Minaretten in Deutschland zu haben – nicht mit Ausländern generell. Auch in Westdeutschland gab es früher sehr viele Demonstrationen gegen Moscheebauten in normalen Stadtteilen. Es scheint einfach so zu sein, dass man in weiten Teilen der ostdeutschen Bevölkerung noch nicht so weit ist, dass man das haben möchte – andernfalls gäbe es Pegida wohl nicht als vor allem ostdeutsche Veranstaltung.

Genauso wie man über Jahrzehnte in Westdeutschland sich sehr schwer mit Moscheen in normalen Stadtteilen tat. Wie in Westdeutschland wird auch in Ostdeutschland irgendwann eine größere Toleranz hier an der Tagesordnung sein. Doch noch ist es scheinbar bei vielen Pegida-Anhängern nicht so. Aber es geht nicht nur darum. Mein Eindruck: Vielen fehlt schlicht ein Heimatgefühl in Deutschland. Das scheint Pegida etwas abzufangen: Gemeinsamkeit. Es ist ein bisschen die Tonlage, wie man sie landauf landab in vielen Studentenverbindungen bis heute hört.

Kann man ARD und ZDF in der Pegida-Berichterstattung noch als objektive Medien vertrauen?

Auch ich habe mich weder beim ZDF heute journal noch in der ARD Tagesschau zu Pegida Demonstration vom Montag den 20. Oktober 2015 informiert gefühlt. Doch wer jemals in Dresden war, weiß: Wenn der dortige Pegida-Versammlungsplatz voll ist – und er war in der Tat komplett mit Menschen gefüllt, wie sich auf YouTube sehen lässt – waren dort mehr als die von der Polizeiführung verniedlicht dargestellten 15.000 Pegida-Anhänger versammelt.

Die Pegida-Organisatoren selber sprechen von rund 39.000 versammelten Menschen. Das klingt zumindest realistischer. Wir fragen uns: Warum werden hier möglicherweise falsche Zahlen in den Medien verbreitet? Wer so etwas tut, schwindelt wirklich vorsätzlich. Um es noch einmal klar zu machen: Ich bin kein Pegida-Anhänger und mir ist die ganze Deutschtümelei fremd. Aber ich akzeptiere es, wenn Menschen eine andere Meinung haben, da eine Demokratie so etwas aushalten muss.

Die Meinungsfreiheit muss auch so weit möglich sein, dass jemand sagt: Ich will keine Moschee in meinem Wohnviertel. Oder: Wir wollen nicht noch mehr Muslime. Jedoch muss auch hier die Mehrheitsmeinung gelten, der man sich dann gegebenenfalls auch beugen sollte. Dafür gibt es ja in Demokratien die Möglichkeit einer Volksbefragung. Als Negativbeispiel nennen Pegida-Anhänger gerne die im guten Leipziger Stadtteil Gohlis derzeit gebaute oder geplante Moschee. Viele Bürger waren dagegen, viele dafür.

Allerdings – und das ist wirklich bemerkenswert – liegt der Ausländeranteil in Dresden oder Leipzig bei gerade einmal im Schnitt 5 Prozent. Die 2,5 Prozent Ausländerquote, welche Bundespolitiker in Stellungnahmen gerne verwenden, gilt nur für ganz Sachsen.

HartzIV: Davon müssen auch Millionen Deutsche leben – die nicht nur faule sind

Auch ein Fakt: Es gibt Städte in Deutschland, die haben schon heute einen Ausländeranteil von gut 30 Prozent. Es sind dies beispielsweise Hannover oder Offenbach. Dass dies einigen Deutschen Angst macht, muss man einfach hinnehmen können, zumal in diesen Städten ja auch überproportional viele Menschen arbeitslos sind und auf HartzIV angewiesen sind – vor allem auch viele deutsche Bürger. Hinzu kommt: Die durchschnittlich in Deutschland ausbezahlte Rente liegt bei lächerlich niedrigen 719 Euro. Das ist letztlich auch HartzIV-Niveau. Um jede 5 Euro HartzIV-Erhöhung im Monat wird im Deutschen Bundestag in Berlin aber ein Popanz gemacht, als gehe es um die Ausschüttung von Milliarden.

Dabei sind die meisten HartzIVler Langzeitarbeitslose, die es einfach nicht geschafft haben, innerhalb von 12 Monaten einen neuen Job zu finden. Was schwer genug für Millionen Menschen in Deutschland ist, auch in Ostdeutschland. Nach 12 Monaten rutscht man aber auf HartzIV in Deutschland. Das haben wir der SPD und den GRÜNEN zu verdanken. Das sorgt für Frust bei betroffenen Bürgern, aber für Freude bei der CDU und CSU. Sie befinden sich seit der berühmt-berüchtigten von der SPD durchgezogenen HartzIV-Agenda vor bald 15 Jahren, der 2010-Agenda, im Höhenflug bei Wahlen. Die SPD und die GRÜNEN sind seit Jahren eher im Sinkflug. Dabei lieben auch CDU und CSU HartzIV und verteidigen das Konzept bis heute – profitieren sie bei Wahlen doch so schön davon.

Wichtig zu deeskalieren

Ich finde es wichtig, zu deeskalieren. Deshalb soll sich jeder selber sein Bild über Pegida und Legida machen. Hier nun die Rede vom Montag. Wobei ich sagen müssen: Die gegen Ende der Veranstaltung in circa 15 Minuten geäußerte komische Passage zu den KZs von Buchautor Akif Pirinçci habe ich nicht verstanden. Es klang tatsächlich radikal, aber ob rechtsradikal? Ich weiß es nicht. Es klang total wirr, auch irgendwie dümmlich, irre. Es klang für mich einfach dumm, wirr, zusammenhanglos, auch hetzerisch gegen Anderslebende – aber nicht generell gegen andere Völker. Der Vorwurf der Volksverhetzung wäre also genauso hetzerisch.

Hier nun die Rede auf Pegida vom Montag. Es ist eine versuchte Wortlaut-Wiedergabe ohne Garantie, dass jedes Wort richtig verstanden und mitgeschrieben wurde. Dabei kann ich keine Garantie abgeben, ob das, was ich hier wiedergebe in den fast zwei Stunden Mitschrift wirklich jedes Wort exakt so wiedergegeben habe, wie es gesagt wurde. Aber im großen und ganzen müsste es stimmen. Soll also jeder selbst sich eine Meinung bilden über diese Demonstranten:

Rede Pegida und Akif Pirinçci am Montag den 20. Oktober 2015 in Dresden (die ersten Passagen stammen alle nicht von Akif Pirinçci sondern von Pegida-Mitorganisator Lutz Bachmann).

Rede Dresdner Pegida-Mitorganisator Lutz Bachmann in Dresden am Montag, den 20. Oktober 2015

„Guten Abend Dresden. Guten Abend Patrioten. Herzlich willkommen zum ersten Geburtstag von Pegida… ich hab Gänsehaut. Bevor wir aber richtig einsteigen….Wir sind angehalten vom Ordnungsamt, dass Alkohol verboten ist.. die Benutzung von Laserpointer genauso… Nochmals herzlich willkommen hier. … Der Polizei ein Riesendank. Ein Riesenapplaus denen bitte. Folgt den Anordnungen der Polizei. Wie immer ein Riesenapplaus bitte.

Und speziell an alle Polizisten heute Abend ein Extragruß. Wie wir nämlich vernehmen durften, ist heute eine der Pegida-Forderungen von den bösen bösen Nazis wohl wahr geworden und zwar wird der Stellenabbau bei der Sächsischen Polizei gestoppt. Es soll wohl Einstellungen zusätzlich geben und es sollen Lehrstellen geschaffen werden bei der Polizei. Laut Innenministerium zumindest…

Des weiteren begrüße ich heute herzlich unsere Zuschauer im Lifestream…bis jetzt schalten wohl 5.500 (Menschen) ein. Dafür dass wir erst das zweite Mal hier aus Dresden ordentlich live senden… ein Riesenapplaus an unserer Leipziger Freunde (von Legida)… Wir haben ein Jahr Pegida. Wir haben ein Jahr Patrioten und wir haben ein Jahr erfolgreichen Protest auf der Straße.

Keiner von uns hätte sich vor einem Jahr erträumt, dass wir derart viele werden. Was als einmaliger Protest gegen Glaubenskrieger auf deutschem Boden begann (Redaktion Anmerkung: gemeint sind wohl die Salafisten), ist zu einer… noch nie dagewesenen breit aufgestellten Bürgerbewegung herangewachsen… Die Politiker beschimpfen uns, diffamieren uns und es wurden die miesesten Tricks angewendet, um uns alle mundtot zu machen. Wir wurden mit Mord bedroht.

„Es gab Anschläge auf unsere Fahrzeuge, Häuser, wir wurden durch den Dreck gezogen“

Es gab Anschläge auf unsere Fahrzeuge und Häuser. Wir wurden durch den Dreck gezogen… aber wir sind noch da. Denn wir sind gekommen um zu bleiben und wir bleiben um zu siegen. Und wir werden siegen (Anmerkung Redaktion: laute Chorrufe der Zuhörer: Widerstand, Widerstand, Widerstand etc.). Dafür gibt es genug drei Gründe. Wir tun das für unser Land, für unsre Kultur und für die Zukunft unserer Kinder. Auch ein Justizminister dessen Wortschatz doch sehr an den des NS-Regimes aus den 30er Jahren erinnert (Anmerkung Redaktion: laute Buh-Rufe)… der uns als Rattenfänger bezeichnet und somit euch alle als Ratten, so wie es in den 30ern geschehen ist, als die Juden als Ratten bezeichnet wurden von dem Regime.

Genauso das macht unser Justizminister mit uns allen momentan (Anmerkung Redaktion: Laute Pfiffe aus dem Publikum und laute Rufe Volksverräter, Volksverräter etc.). Selbiges gilt für unseren Bundesinnenminister Thomas de Maizière, welcher von uns behauptet, wir wären harte Rechtsextremisten. Herr Innenminister sehen Sie sich an morgen eine Strafanzeige wegen Beleidigung und Volksverhetzung…

Da Ihre Behauptung erstens jeglicher Grundlage entbehrt und niemand aus dem Orga-Team jemals für eine rechtsextreme… verurteilt wurde oder auch nur eine Verhandlung darüber ausgesetzt war und zweitens ihre ungeheuerliche Aussage dazu geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu gefährden.. es sich um eiskalt kalkulierte Hetze handelt. Und das werden wir uns vom Orga-Team einfach nicht mehr gefallen lassen… Da könne sie auch gegen mich irgendwelche Anschuldigungen erheben wegen angeblicher Volksverhetzung. Es interessiert mich nicht. Ich bin mir keiner Schuld dessen bewusst.

Bachmann: „Ich bin kein Volksverhetzer“

Wenn man heute dafür bestraft werden soll wie in den 80er Jahren, dafür dass man nur die Wahrheit sagt, ausspricht und sie immer wieder und deutlicher ausspricht als irgendwelche Medien. Sogar die ARD musste jetzt zugeben, dass sie im Fernsehen gezeigte Flüchtlingsbilder nicht mit dem übereinstimmen, was wirklich hier eintrifft… das gibt die ARD mittlerweile sogar zu. Vielen Dank dafür. Aber das ist zu spät. Euch glaubt keiner mehr (Redaktion Anmerkung: Laute Zustimmung im Publikum und Rufe Lügenpresse, Lügenpresse, Lügenpresse). Und damit möchte ich euch mit meinen Worten gar nicht länger nerven hier, sondern darf euch ankündigen ein Video, welches jetzt abgespielt werden wird. Genießt es einfach. Film ab bitte.

Anmerkung Redaktion: es folgt der O-Ton von Angela Merkel, dass man Pegida nicht folgen solle, so wie einiger anderer Politiker mit kritischen Aussagen zu Pegida, in welchen das Wort Pack fällt.. es folgen laute Rufe aus dem Publik, Merkel muss weg, Merkel muss weg… Zudem erfolgt eine Begrüßung durch Lutz Bachmann eines Politikers aus dem Tschechischen Parlament sowie eines Parlamentariers aus der Liga Nord in Italien… Der Politiker begrüßt auf Italienisch die Pegida-Anhänger.. Der Politiker sagt, die Liga Nord in Italien habe die gleichen Ziele in Italien, wie Pegida in Deutschland.

Zudem erklärt der italienische Liga-Nord-Politiker in Dresden, wonach die Pegida-Anhänger wie die Liga Nord der gleichen Meinung sei, dass man Vertrauen in Europa haben müsse. Das Ziel der Liga Nord sei der Schutz der Vielfalt Europas und der Unterschiedlichkeit seiner Völker (Anmerkung Redaktion: Klatschen der Pegida-Anhänger). Jeder von Liga-Nord wolle in Frieden leben und die Identität des eigenen Volkes bewahren. Deshalb sollte, so der Liga-Nord-Politiker, gemeinsam gekämpft werden, „um die Wurzeln zu schützen, die Geschichte, Kultur, Tradition“.

Dann spricht Lutz Bachman weiter in Dresden auf der Pegida-Demonstration:

„Es steht fast, dass wenn dieser Platz voll ist, hier mindestens 39.000 Menschen sind. Ich weiß nicht, ob das als voll zählt. Aber ich halte es für ziemlich voll hier.“

Dann folgt wiederum eine Rednerin aus Polen. Die polnische Rednerin sagt:

„Pack seit ihr 100prozentig nicht. Ihr seit das Volk, das mehr als stolz sein kann. Es ist mir eine Ehre hier heute zu sein. Ich gehöre zu dem Orga-Team von Pegida in Bonn.. und ich möchte euch mit den Worten eines polnischen Nationalsongs begrüßen: Noch ist Polen nicht verloren solange wir leben. Und ich sage, wir sollten das vielleicht etwas umwandeln in: Noch ist Europa nicht verloren, solange wir zusammenhalten.

Ich kann euch nur aus Polen übermitteln, die Leute finden es wahnsinnig toll.. dass ihr Montag für Montag zusammenkommt. .. Genau, ihr seit das Volk und nicht die da oben. Die viel zu viel Kohle für ihre Unfähigkeit bekommen… ich möchte Danke sagen. Ich wohne seit 13 Jahren in Deutschland. Ich habe in dieser Zeit nie Rassismus oder Ausgrenzung erlebt. Von wegen die Deutschen sind ausländerfeindlich. Nicht das Land muss sich anpassen, wo ich hinziehe, sondern ich… Wir haben die erste Demonstration auch in Krakau organisiert.. Wir schaffen das schon.“

Dann kommt wieder Lutz Bachmann auf die Bühne und sagt:

„Ich weiß nicht wer diesen unsäglichen Artikel gelesen hat im Tagesspiegel in dem zu dem unsäglichen Vorfall in Köln, den wir zutiefst verabscheuen, gesagt wurde, Pegida hat mitgestochen (Anmerkung Redaktion: Laute Buh-Rufe). Ich frage jetzt, ob das derselbe Fall ist, in dem de Maizière, Maas, Merkel und speziell unser Bürgermeister Herr Hilbert auch mitgeschlagen haben, als ein Pegida-Spaziergänger heute hier vor wenigen Minuten, welches bestätigt wurde durch den Bundespolizeisprecher Holger Uhitsch, mit einer Eisentange schwer verletzt wurde (laute Buh-Rufe im Publikum).

Ich erwarte, dass morgen im Tagesspiegel steht, dass diese Menschen mit geschlagen haben, indem sie ihren Hass, ihre Hetze verbreiten… An dieser Stelle herzliche Genesungswünsche an den Verletzten. Wir werden trotzdem unserem Motto treu bleiben. Wir bleiben friedlich und wir bleiben besonnen… wir lassen uns nicht provozieren. Dresden zeigt wie es geht (Anmerkung Redaktion: Laute Zustimmung und Klatschen im Publikum). Ja. Nach den schlechten Nachrichten jetzt eine sehr gute.“

Es erfolgt Übergabe Mikrofon an einen weiteren Redner, dieses Mal aus den Niederlanden. Der Redner sagt, es gehe bei Pegida darum, das habe das Verhalten von Pegida gezeigt, nicht gegen Ausländer. Nein, es gehe bei Pegida um Deutschland, seine Akzeptanz, seine Kultur, seine Werte…Aber bei Leuten wie Angela Merkel ticke das Herz falsch – gegen Deutschland und die Deutschen (Anmerkung Redaktion: Laute Jawoll-Rufe im Publikum und weitere Rufe Merkel muss weg, Merkel muss weg, Merkel muss weg etc.).

Dann kommt wieder Pegida-Organisator Lutz Bachman auf die Bühne, sagt: „So liebe Freunde…. Wir sind die erste Bürgerbewegung, die eine eigen Hymne hat. Diese ist komponiert worden von einem relativ bekannten Künstler hier aus Dresden, der aber nicht genannt werden möchte aus Angst vor eventuellen Repressalien… Aber er hat ein paar Grußworte geschrieben und die möchte ich gern verlesen:

Grußworte von einem Künstler an Pegida werden verlesen

„Liebe Freunde, wir stehen hier und heute schaut tatsächlich die ganze Welt auf Dresden. Selbst in Japan berichtet das Fernsehen darüber, dass wir seit einem Jahr auf die Straße gehen und nicht einfach den Dingen ihren Lauf lassen. Wir stehen hier und wir werden auch morgen wieder in unseren Medien hören, sehen und lesen, dass wir die Bösen sind. Aber das ist nur in Deutschland so. In der Welt um uns herum werden wir als einzige wirkliche Opposition wahrgenommen (Anmerkung Redaktion: Laute Zustimmung und Klatschen im Publikum).

Wir sind das wahre, das stolze und das selbstbewusste Deutschland. Wir stehen hier, um das zu bewahren, was uns die Generationen vor uns hinterlassen haben. Für das, was Deutschland den Ruf als Land der Dichter und Denker, der Maler und Musiker einbrachte. Unsere Ahnen haben in allen Bereichen riesige Fußspuren in der Geschichte hinterlassen. Ich denke an Menschen wie Karl Benz oder Albert Einstein. Ich denke an Künstler wie Albrecht Dürer, Caspar-David Friedrich und an Musiker wie Bach, Wagner und Beethoven. Das wollen wir bewahren. Und wir werden es schützen und wir werden es bewahren. Und wir werden es verteidigen (Anmerkung Redaktion: Laute Zustimmung im Publikum und Rufe Widerstand, Widerstand, Widerstand etc.).

Wir stehen hier, für die, die uns von oben zuschauen… für das, was unsere Großeltern aufgebaut haben. Ich denke oft, was hätte meine Großmutter zu der Welt heute gesagt. Sie würde sie sicherlich nicht mehr verstehen. Sie wäre heute sicherlich voller Sorge und hätte gesagt, pass auf Dich auf, wenn Du unter so viele Menschen gehst. Aber sie hätte ganz sicher gesagt, Junge, Du tust das Richtige (Anmerkung Redaktion: Laute Jawoll-Rufe im Publikum).

„Wir stehen hier“

„Wir stehen hier für all die, die heute nicht hier sein können, weil sie krank sind oder zu weit weg. Denen allen sage ich, sorgt euch nicht, wir vertreten euch würdig und mit stolz. Wir sind eins und wir lassen niemanden zurück (Anmerkung: laute Zustimmung im Publikum und Rufe Wir sind das Volk, Wir sind das Volk etc.)… Wir stehen hier, für die, die nicht hier sein wollen. Wir stehen für die hier, die auf der anderen Seite der Polizeiabsperrung sind. Wir stehen hier für die Kinder der Antifa und deren Teilnehmer des gegen uns gerichteten Sternmarsches. Wir stehen hier für die, die nicht verstehen wollen oder denen einfach die Einsicht fehlt, um zu verstehen. Ja auch für die stehen wir hier. Denn wenn ihr es verstanden habt, wird es leider zu spät sein.“ (Anmerkung Redaktion: Laute Jawoll-Rufe im Publikum).

„Denn wir sind Deutsche und wir sind ein Volk. Wir stehen hier mit denen, die wir lieben. Wir stehen hier für die, die wir lieben. Wir stehen mit denen, die unser Leben teilen… und denen wir dankbar sind, für die Unterstützung auf unserem Weg bis zum heutigen Tag, die uns zu dem gemacht haben, was wir sind. Wir werden euch nicht enttäuschen. Wir stehen hier. Wir werden uns unser Land zurückholen. Wir stehen hier für Deutschland.“ (Anmerkung Redaktion: Laute Zustimmung im Publikum).

Dann wieder Lutz Bachmann : „Diese Worte habe ich, wie gesagt, in Vertretung für den ungenannten Komponisten unserer Hymne gesagt, genießt sie… Film ab.“

Es folgt die Hymne (um 1:20:55 bis circa 1:26:03 im YouTube-Video, aber ohne Worte.. melancholische Musik)… Dann übernimmt wieder Lutz Bachmann das Wort:

„So. Ganz kurz Luft holen. Und zu der Hymne noch ne kurze Erklärung. Sie ist noch nicht vertont. Aus dem einfachen Grund, dass es unsere gemeinsame ist für alle Pepidas. Es wird jede Stadt ihre eigene Vertonung und jedes Land bekommen dazu. Es wird noch eingesungen in den nächsten Tagen. Es ist dann komplett fertig. Es wird irgendwo im Download-Bereich erscheinen. Also ich bin zufrieden damit, was uns hier geschenkt wurde und bitte um einen Riesenapplaus für den Komponist, der leider leider nicht genannt werden darf. Aber es kommt der Tag und das verspreche ich, da darf er genannt werden (Anmerkung Redaktion: Rufe im Publik, Deutsche, Deutsche, Deutsche etc.).“

Pegida, das seien „treue Menschen“

Damit übergibt Lutz Bachmann an die nächste Rednerin. Es redet eine Tatjana. Sie begrüßt die Dresdner als liebenswerte, treue Menschen… Überall, sagt sie, gingen Menschen in Europa auf die Straße gegen Politiker, „die uns ungewollte Veränderungen aufzwingen, die Kulturen zerstörten und den Menschen die Freiheit“ raubten.

Pegida, so die Rednerin, habe eine wichtige Initialzündung gesetzt. Die Dresdner zeigten, sagt die Rednerin, einmal mehr, dass sie eine Wende in Gang setzen könnten. Diese Wende sei unaufhaltsam losgetreten worden. Der psychopolitische Wandel des Meinungsklimas sei nicht mehr zu stoppen (Anmerkung Redaktion: Laute Zustimmung der Zuhörer). Die Hoheit über die Deutung politischer Zustände entglitten den Politikern zunehmend…Sie und die Meinungsmacher schauten „hasserfüllt zu, wie sich ihre Mehrheiten und Aufgaben im Sinkflug“ befänden.

Die Zustände in Deutschland würden, so die Rednerin weiter, einem die Tränen in die Augen treiben. Pegida sei aber das starke Gefühl von Zugehörigkeit, von Freude. der Traum von gegenseitiger Wertschätzung, Respekt und Anerkennung. Die Pegida-Spaziergänge seien feste Verabredungen. Sie seien eine Fluchtmöglichkeit aus dem täglichen Wahnsinn. Man entgehe so dem Gefühl „in einer Freiluftpsychiatrie gefangen zu sein“. Man könne sich „so wenigstens zwei Stunden der riesigen Irrenanstalt entziehen, in der es gerade gegenseitig Anzeigen wegen Volksverhetzung hagelt“.

Pegida, sagt die Rednerin, das seien aber „vernünftige, freundliche und heimatliebende Menschen, die gemeinsame Werte teilen“. Pegida „als Gemeinschaftserlebnis“ sei das Gegenteil von dem, so die Rednerin, was man in Deutschland sehe. Die Gesellschaft sei tief gespalten, was unüberwindbar scheine. Bei Pegida spiele Status keine Rolle. Es träfen sich schlicht Motivierte, Engagierte, Kreative, Mitdenkende, Begeisterte und loyale Menschen, die „friedlich ihren Widerstand ausdrücken“ würden. Dabei spielten „Werte wie Offenheit, Ehrlichkeit, Vertrauen und Mut eine große Rolle“.

Pegida, so die Rednerin weiter, sei auch ein „Forum für Freidenkende und unkonventionelle Gedanken, ebenso wie polarisierende Ideen“.

Gastredner Akif Pirinçci redet verworren und dumpf über Muslime

Dann leitet die Rednerin über zu Gast-Redner und Buchautor Akif Pirinçci, der den Text „Das Schlachten hat begonnen“… und das Buch „Deutschland von Sinnen“ geschrieben habe. Damit sei er zur Hassfigur „des versüfften Feuilletons in Deutschland geworden“. Noch bevor das Buch herausgekommen sei, sagt die Pegida-Rednerin, sei in den deutschen Feuilletons „Auf Teufel komm raus gehitlert und gepredigt“ worden. Das halte „ihn jedoch überhaupt nicht davon ab, nochmal nachzulegen“. In den nächsten Tagen erscheine sein nächstes Buch „Die große Verschwulung. Wenn aus Männern Frauen werden und aus Frauen keine Männer“. Außerdem lese nun Akif Pirinçci aus seinem Buch „Umvolkung“ vor.

Dann tritt um circa 1:35:00 Akif Pirinçci auf die Bühne. Er sagt, soweit ich das verstehen konnte und mitschreiben konnte, wobei auch hier nicht garantiert werden kann, dass jedes Wort richtig mitgeschrieben wurde, aber im großen und ganzen müsste die Mitschrift auch hier stimmen. Allerdings wirkt die ganze Rede von Pirinçci arg verworren und kaum verständlich. Dennoch hier der Versuch der Wiedergabe:

„Der Begriff Umformung stammt von den Nationalsozialisten und meint den Bevölkerungsaustausch, die Regermanisierung von damals von der Wehrmacht eroberten Ostgebieten zu Gunsten von Volksdeutschen und damit die Umsiedlung unerwünschter Volksgruppen in die neuen.. Gebiete… Es geht um die Auswechslung einer Bevölkerung gegen eine andere.“

„Umformung, Regermanisierung“

„Das Hauptmerkmal der Umvolkung ist jedoch ihre absolute Künstlichkeit. Es ist eine realitätsferne Kopfgeburt. Menschen die durch.. gemeinsame Gruppen- und Ahnengeschichte einen Kulturkreis, einen kollektiven… Erinnerungsschatz.. und last not least… Heißt miteinander verschmolzen sehen.. sollen von einem Mufti in ein fremdes… werden, wo sie ein Leben weiterführen, als wäre nichts passiert… Umvolkung ist nicht mit Ein- oder Auswanderung zu verwechseln.

Bei den letztern handelt es sich um eine freiwillige Entscheidung, die zwar ebenfalls Härten mit sich bringt, aber gleichzeitig mit solch großen Hoffnungen und Träumen verbunden ist, dass die Kröte des Fremdseins in der Ferne geschluckt wird, in der Regel jedenfalls. Wie verwandt der Geist heutiger Politiker… egal welcher Partei mit den der Nationalsozialisten ist, sieht man daran, dass sie immer mehr die Maske fallen lassen und zunehmend als Gauleiter gegen das eigene Volk agieren (Anmerkung Redaktion: Laute Zustimmung im Publikum).

Am 14.10.2015 findet in der nordhessischen Gemeinde Lohfelden… ein Informationsabend… von vorerst 400 Invasoren statt, an dem auch der Regierungspräsident der Stadt Kassel, Dr. Walter Lübcke (CDU) teilnimmt… als ein Zwischenruf kommt, das Erstaufnahmelager das wolle man nicht, Lübke antworte, wer das nicht wolle, könne dieses Land jederzeit verlassen (Anmerkung Redaktion: Buhrufe im Publikum).“

Was er mit der KZ-Äußerung meint, ist nicht klar

„Mit Werten ist gemeint, dass jeder Dahergelaufene seinen Fuß… (Anmerkung Redaktion: Dann wird nicht klar: Bezieht er den folgenden Satz auf die Flüchtlinge oder auf die Politiker, die als Gauleiter die Pegida-Anhänger gerne dorthin schicken würden): Aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb (Anmerkung: Klatschen im Publikum). Allerdings erfolgte die Ansage mit Vorlauf.

Schon am 5. November 2007 empfahl eine Ausländerin mit dem unaussprechlichen Namen… der die Gnade eines deutschen Passes zuteil wurde… es war das Paradebeispiel einer Hand, die man trotzdem beißt.. inzwischen geben sich die Ausländer, damit sind zu 99,9% die Moslems gemeint, ganz ungeniert und blasen den Deutschen unverblümt den Marsch. Ein Moslem mit Taliban-Bart, der mit der deutschen Kultur so viel gemein hat, wie mein Arschloch mit der Parfümherstellung, gibt in einem Interview mit der Thüringer Allgemeinen am 10.10.2015 auf die Frage, ob Deutschland durch die Asylantenflut nicht noch mehr islamisiert werde, folgende Antwort: Wem dieses System in Deutschland nicht gefällt, der hat die Möglichkeit wegzugehen.“ (Anmerkung Redaktion: Laute Buhrufe im Publikum).

Dan übernimmt wieder Lutz Bachmann das Wort, wobei das Youtube-Video faktisch an dieser Stelle zu Ende ist und nicht ganz klar ist, was dann weiter folgt. Medien schreiben, Bachmann habe dem deutsch-türkischen Buchautor Akif Pirinçci dann doch das Mikrofon weggenommen und sich für die nicht abgestimmte Rede von Pirinçci entschuldigt.

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Von Tom

5 Gedanken zu „Pegida rechtsradikal? Nein, aber, wie Akif Pirinçci irre Rede, gegen „Muslimisierung Europas““
  1. Warum nur spricht man den Einwohnern Deutschlands jedes Heimatgefühl ab? Man traut sich kaum noch zu sagen, man sei „Deutscher“. Das ist schon Neonazitum. Die US-Bürger legen die Hand auf die Brust, stehen auf und singen inbrünstig ihre Nationalhymne. Die Franzosen sind patriotisch bis zum Exzess. Niemand steht höher als sie, ebenso die Engländer, Schotten, Russen usw. Was soll also das dumme Gerede von „Deutschtümelei“? Haben die Kolonialvölker weniger Verbrechen begangen? Die USA-Einwanderer haben über 50 indigene Völker ausgerottet. Begehen die westlichen Staaten (trotz oder wegen? ihres Patriotismus) nicht ständig neue Massenmorde? Mit dieser antideutschen Politik treibt man die Menschen in einen neuen Patriotismus. Jeder braucht eine Heimat, in der er sich geborgen fühlt mit seiner gewohnten Sprache, Kultur,Tradition.

  2. die thesen des autors sind unvollkommen.
    natürlich sind die teilnehmer von pediga niht alles nazis und rassisten, und natürlich sind die konzepte und ideen nicht identisch mit denen der NPD.
    die im artikel einge´bauten feststellung über hartz IV und altersarmut allerings scheinen mir vollkommen fehl am platz.
    denn soziale verelendung, arbeitslosigkeit und niedrige renten haben eben genau nichts mit der religion von einwanderen zu tun.
    es ist richtig, darauf zu achten, pediga nicht als nazis zu brandmarken. es ist aber genauso richtig, dass pegida die angstmache vor fremden menschen schon im namen trägt, und es bislang wenig widerstand von innen gibt, wenn die NPD die ordner stellt, wenn hooligans journalisten angreifen, oder wenn redner behaupten, asylanten würden leistungslos 4000 euro im monat bekommen, oder dass die antifa von merkel finanziert würde. der großteil der pegida anhänger hat auch kein problem damit, dass der integrationsunwillige intensivtäter lutz bachmann wenn lutz bachmann sich als hitler verkleidet oder asylbewerber als „viechzeugs“ bezeichnet. ganz im gegenteil, werden die dresdener so aufgehetzt, rufen sie als bestätigung die von der NPD vorgegebenen parolen „wer deutschland nicht liebt, soll deutschland verlassen“ oder „abschieben, abschieben“.das hat rein gar nichts mit angst vor niedrigen renten zu tun, sondern basiert auf hass und dummheit.

    auch klar ist, dass pediga der bewegungscharakter abzusprechen ist. denn ruft niemand vom orga team zu einer demo auf, dann kommt auch kein „volk“, die kommen nur, wenn sie bestellt werden und einem führer hinterherlaufen können.

  3. Die Äußerung ist eindeutig zu verstehen. Wann wird man endlich einsehen, dass die Verwendung des Begriffs KZ einen Beißreflex und die Abschaltung des kritischen Denkens auslöst. Ein bekennender Krawallinski muss das wissen. Insoweit hält sich mein Mitleid mit Herrn P. in Grenzen. Aber um den Journalismus in Deutschland ist es übel bestellt. Die Vierte Gewalt verrät ihre Ideale und hat immer das letzte Wort. Das hat shakespearsche Dimensionen.

  4. Oder wer nicht selber schauen mag, hier die Erklärung:
    Pericci bezieht den Satz ironisch auf einen CDU-Politiker, der einen Asylkritiker zur Ausreise ermuntert hat. So als wäre es aus dessen Sicht eine „Alternative“ Asylkritiker in ein KZ zu schicken, eben statt Ausreise.

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