Der ehemalige und bis heute hoch angesehene Chef der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, schreibt in der BILD-Ausgabe vom Freitag, dass Eurobonds Deutschland in den Ruin treiben könnten. Grund: Eurobonds wären eine Vergemeinschaftung von Schulden anderer Staaten. Besonders in den Reihen der GRÜNEN sowie bei der SPD gibt es zahlreiche Anhänger der Eurobonds.
Kopper schreibt am Freitag in der Boulevardzeitung, die zu den wenigen kritischen deutschen Zeitungen im Umgang mit der Europäischen Union gehört: „Deutschland ist bis heute an die Grenze dessen gegangen, was es verantworten kann. Jeder Schritt darüber hinaus führte an den Rand des Abgrunds. Die Vergemeinschaftung aller Schulden, einerlei ob in Form von Eurobonds oder Tilgungsfonds, würde auch Deutschland in den Ruin treiben.“
Unglaublich: Die EU hatte heimlich die Eurobonds in „Stabilitätsfonds“ umbenannt – in der Hoffnung, die Medien würden diesen PR-Gag nicht durchschauen. Besonders im europäischen sozialistischen Lager gibt es zahlreiche Anhänger der Eurobonds. So fordert ihn beispielsweise der französische Präsident Francois Hollande. Weitere Befürworter sind der Luxemburgische Präsident Jean-Claude Juncker sowie der Italiens Regierungschef Mario Monti.
Kopper schreibt in der BILD das, was zahlreiche Experten ähnlich sehen: Deutschland würde mit der Einführung von Eurobonds als letztes verbliebenes wirtschaftliches Schwergewicht in der Euro-Zone seine Top-Bonitätsbewertung verlieren. Dadurch würde die staatliche Refinanzierung deutlich teurer als Bislang. Das zum Leipziger Internetunternehmen Unister gehörende Börsenportal, Börsennews.de, geht von jährlich 25 bis 30 Mrd. Euro mehr Zinszahlungen aus, die deutschen Steuerzahler berappen müssten – also in zehn Jahren circa 300 Mrd. Euro.
Hilmar Kopper schreibt: „Unser Rating würde nach unten rauschen, unser Zinssatz anziehen und die Haushaltslast wachsen. Unsere Bonität, hart erarbeitet, ist nicht auf ewig gesichert und unantastbar.“
Ebenfalls kritisiert der weltweit bekannte Top-Banker, es sei ein Irrglaube, wenn dem EU-Gerede geglaubt werde, wonach der Schuldentilgungspakt, der diese Woche von der EU beschlossen worden ist, „wie ein Zaubertrank“ in der Wirtschafts-und Eurokrise helfen könne. Es gehe um „2300 Milliarden Euro, für die auch wir haften sollen, also um mehr als das Sechsfache unseres Haushalts“, warnt Kopper eindringlich.
Hart attackiert Kopper SPD: „Es klingt wie ein schlechter Witz: Die Sozialdemokraten wollen brave deutsche Steuerzahler für Gelder haften lassen, die in Länder gepumpt werden, deren reiche Bürger es dann wieder rausschleppen.“
Derweil versuchen die Eurostaaten besonders Deutschland immer stärker die Daumenschrauben anzulegen – mit wöchentlich neuen Forderungen.
So möchte Italien nun obendrein, der Rettungsschirm ESM (Europäische Stabilitätsmechanismus), welcher in Luxemburg sitzt, solle eine Bankenlizenz erhalten. Das erhöhe seine Feuerkraft (Firewall). Dieses vor allem deshalb, da er sich dann bei der Europäischen Zentralbank Geld ausleihen könne, also Schulden aufnehmen könne – für die dann auch die deutschen Steuerzahler gerade stehen müssten.
Der ESM wurde mit einem anfänglichen Stammkapitel in Höhe von 700 Mrd. Euro gegründet, um notleidende EU-Mitgliedsstaaten stützen zu können. Lesen:
ARD-Talkshow Günther Jauch – Gegen Eurobonds Edmund Stoiber
Eurobonds von Frankreichs Präsident François Hollande gefordert – Verrat an Deutschland
Keine Eurobonds mit CDU und FDP
Sozialistischer Eurobond: Verrat an Deutschland kostet Deutsche 30 Mrd. mehr im Jahr
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