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Ägyptischer Milliardär Naguib Sawiris will für 100.000 Flüchtlinge Insel in Griechenland kaufen

VonPeter Patzow

Sep 13, 2015 #featured

Der ägyptische Tourismus-Milliardär Naguib Sawiris, der auch deutsch spricht, kündigte Sonntagabend auf CNN in der Sendung Fareed Zakaria an, er wolle sich um 100.000 Flüchtlinge kümmern. Voraussetzung sei, dass ihm die griechische Regierung eine Insel verkaufe. Dort wolle er dann bis zu 100.000 Flüchtlinge als Gastgeber umsorgen und ihnen Schutz geben. Naguib Sawiris ist der Bruder des FTI-Miteigentümer Samih Sawiris, der ebenfalls deutsch spricht. FTI ist ein deutscher Reiseveranstalter aus München.

Naguib Sawiris, der in Deutschland studierte, erklärte, dass es aber mit dem Inselkauf nicht getan sei. Vielmehr müsse die griechische Regierung dafür sorgen, dass die Flüchtlinge auch staatlich registriert würden und den administrativ-staatlichen Teil auf der Insel übernehme. Alles andere sei aber kein Problem. Gerade Griechenland habe zahlreiche Inseln, die zum Verkauf stehen: „Den Rest mache ich dann.. Ich baue Übergangs-Schulen, Übergangs-Krankenhäuser“, so Sawiris.

Weiter erklärte Naguib Sawiris, wonach er davon ausgehe, dass der Krieg in Syrien „nicht bald vorüber“ sei. Vielmehr könne „es Jahre dauern“. Außerdem verwies Sawiris darauf, dass das Wetter in Europa nun kälter werde, weshalb die Zeit dränge: „Es wird kälter, wir müssen handeln“, sagte er auf CNN.

Auf die Frage des CNN-Reporters Fareed Zakaria, warum Sawiris als Ägypter eine griechische Insel kaufe wolle und warum man nicht die Flüchtlinge in Ägypten, seiner Heimat unterbringe, antwortete der bekannte Tourismus-Unternehmer und Milliardär, der auch den ägyptischen Ferienort Al Gouna mit seinem Bruder Samih Sawiris gründete: „Da Ägypten bereits 400.000 Flüchtlingen ein Zuhause gibt.“

Mit Blick auf Ägyptens arabische Nachbarstaaten Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate (Dubai, Abu Dhabi) ergänzte Sawiris:

„Die tun bereits viel, aber es ist alles sehr schwierig. Vor allem wegen Isis. Natürlich sollten die Länder mehr tun. Es ist nicht die Lösung, wenn die USA 300 Soldaten da hinschicken. Isis sind nicht nur Terroristen, die sind Kriminelle und Gangster.“

Der Vorstoß von Naguib Sawiris erfolgt im Zuge der von Deutschlands Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU) ausgegebenen politischen Richtschnur, dass Deutschland 800.000 zusätzliche Flüchtlinge aufnehmen wolle, um diese vor Kriegen zu schützen. Betroffen sind vor allem Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Libyen (ein Land das seit dem völkerrechtlich umstrittenen NATO-Krieg im Jahr 2011 als gefallen gilt).

Naguib Sawiris studierte in Deutschland an der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) und ist mit seinem Bruder Inhaber des ägyptischen Touristikkonzerns Orascom Development, der auch mit Zehntausenden deutschen Touristen in Ägypten jährlich Geschäfte macht.

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