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Bundeswehrverband mit Frontalangriff auf Ursula von der Leyen: Fällt sie der Truppe in den Rücken?

VonDaniel D

Mai 2, 2017 #featured

Im Bundeswehrverband können aktive Mitarbeiter und Soldaten der Bundeswehr Mitglied werden, ebenso Ehemalige oder Angehörige von gefallenen Soldaten. (Bild: Broschüre Bundeswehrverband)

Im Bundeswehrverband können aktive Mitarbeiter und Soldaten der Bundeswehr Mitglied werden, ebenso Ehemalige oder Angehörige von gefallenen Soldaten. (Bild: Broschüre Bundeswehrverband)

In unzähligen Äußerungen haben sich Bundeswehr-Führungskräfte gegen Deutschlands Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gewehrt.

Sie hatte moniert, wonach die Bundeswehr ein angeblich tiefgreifendes Führungsproblem im Umgang mit ihren Soldaten habe, aber auch mit sich selber.

Dies habe, so die Ministerin, der Fall eines Soldaten gezeigt, welcher einen angeblichen Anschlag geplant haben soll und angeblich „rechtsradikal“ sein soll.

Mit einer solchen Pauschalkritik, monieren zahlreiche Soldaten der Bundeswehr, falle sie ihrer eigenen Truppe ungeheuerlich in den Rücken.

Von der Leyen hatte ihre Kritik eingebettet in weitere Vorkommnisse bei der Bundeswehr in der Vergangenheit.

Dazu gehören angebliche sexuelle oder sadistischer Übergriffe auf Soldaten, auch immer noch vorhandene Schwulenfeindlichkeit bei einigen. Man könne hier längst nicht mehr nur noch von Einzelfällen sprechen, wie gerne getan werde, so die Ministerin.

Doch im Zentrum ihrer Kritik steht wohl vor allem der Soldat, gegen welchen nun sogar die Karlsruher Bundesanwaltschaft ermittelt. Er soll sich als Asylbewerber verkleidet haben und angeblich einen Anschlag geplant haben.

Zum von der Leyen der Bundeswehrführung vorgeworfenen angeblichen Führungsproblem, erklärte der Vorsitzende des Deutsche BundeswehrVerband (DBwV), er weise die Kritik von der Leyens zurück.

So sagte der Bundesvorsitzender des Verbandes, Oberstleutnant André Wüstner, gegenüber dem MDR, wonach er vor allem deshalb die Kritik der Verteidigungsministerin nicht verstehen könne, da von der Leyen selber die Truppe „mehr oder weniger“ seit drei Jahren verantworte und führe.

Deshalb könne „keiner“ ihre Ausführungen und Brandmarkungen an der Führungstruppe der Bundeswehr „nachvollziehen“.

Der über Rundfunkgebühren finanzierte öffentlich-rechtliche Sender MDR zitiert Wüstner mit den Worten:

„Das kann keiner nachvollziehen, wie sich eine Ministerin jetzt sozusagen auf die Tribüne verabschiedet und über ihre Mannschaft urteilt.“ Das Verhalten der Ministerin sei „unglaublich“.

Der Bundeswehrverband habe „Unmengen an Zuschriften“ erhalten, in welchen Führungssoldaten ihren Unmut über die CDU-Ministerin geäußert hätten.

Ähnlich wie Oberstleutnant Wüstner ging auch der Landesvorsitzende Süddeutschland im Bundeswehrverband, Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk, auf Ursula von der Leyen los.

So sagte er im MDR-Schwestersender SWR, es sei „genau das falsche Signal“ der Bundeswehr „Führungsprobleme auf verschiedenen Ebenen“ vorzuwerfen.

Dies sei eine pauschale Verteilung der Truppe, kritisierte Stärk. Der Fall des Bundeswehr-Offiziers, welcher sich als Asylbewerber ausgegeben habe und angeblich einen Anschlag geplant haben soll, sei ein Einzelfall.

Deshalb habe sich die Verteidigungsministerin in ihrer Beurteilung der Bundeswehr völlig vergriffen. Es dürfe nicht alles über einen Kamm geschert werden. Die Kritik von der Leyen sei „sehr befremdlich, ärgerlich“. Es seien „ungeheuerliche Aussagen“.

Die Konfrontation zwischen der Verteidigungsministerin und dem Bundeswehrverband kommt zu einem unglücklichen Zeitpunkt. Denn die Ministerin hatte in den vergangenen Monaten sich immer wieder vor die Bundeswehr gestellt. Dabei hatte sie versucht, den Wehretat zu erhöhen und die Bundeswehr zu modernisieren.

Nach eigenen Angaben ist der Deutsche BundeswehrVerband (DBwV) „eine überparteiliche und finanziell unabhängige Institution“.

Er vertrete „in allen Fragen des Dienst-, Sozial- und Versorgungsrechts die Interessen seiner rund 200.000 Mitglieder“. Darunter seien aktive Soldaten, Reservisten, Ehemalige und Hinterbliebene, zivile Angehörige der Bundeswehr, sowie fördernde Mitglieder.“

Der Vorstand des Deutsche BundeswehrVerband (DBwV) setzt sich wie folgt zusammen:

Bundesvorsitzender: Oberstleutnant André Wüstner / 1. Stellvertreter des Bundesvorsitzenden: Oberstabsfeldwebel Jürgen Görlich / 2. Stellvertreter des Bundesvorsitzenden: Hauptmann Andreas Steinmetz / Schatzmeister: Oberstleutnant Dipl.-Kfm. Stephan Zier / Justitiar: Major d.R. Christian Sieh / Vorsitzender Fachbereich Beteiligungsrechte: Oberstabsfeldwebel a.D. Andreas Hubert / Vorsitzender Fachbereich Besoldung, Haushalt und Laufbahnrecht: Stabshauptmann a.D. Hartmut Schönmeyer / Vorsitzender Fachbereich Zivile Beschäftigte: Klaus-Hermann Scharf / Vorsitzender Heer: Oberstleutnant Thomas Behr / Stellvertretender Vorsitzender Heer: Stabsfeldwebel a.D. Stefan Lysk / Vorsitzender Luftwaffe: Oberstleutnant i.G. Dr. Detlef Buch / Stellvertretender Vorsitzender Luftwaffe: Stabsfeldwebel Heiko Stotz / Vorsitzender Marine: Fregattenkapitän Marco Thiele / Stellvertretender Vorsitzender Marine: Oberstabsbootsmann Roy Meinhard / Vorsitzender Sanitätsdienst: Oberstabsfeldwebel Stefan Sprengers / Stellvertretende Vorsitzende Sanitätsdienst: Hauptmann Petra Böhm / Vorsitzender Streitkräftebasis: Hauptmann Jörg Greiffendorf / Stellvertretender Vorsitzender Streitkräftebasis: Oberstabsfeldwebel a.D. Achim Dunker / Vorsitzender ERH: Hauptmann a.D. Stabshauptmann d.R. Albrecht Kiesner / Stellvertreter des Vorsitzenden ERH: Oberstabsfeldwebel a.D. Armin Komander / Landesvorsitzender Nord: Oberstleutnant Andreas Brandes / Landesvorsitzender Ost: Hauptmann Uwe Köpsel / Landesvorsitzender Süddeutschland: Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk / Landesvorsitzender West: Oberstleutnant a.D. Thomas Sohst.

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Von Daniel D

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