Nachdem immer wieder Mitglieder der „Afghan Local Police and Afghan special operations forces“, also der Sicherheitskräfte in Afghanistan, in Amokläufen auch westliche Soldaten und Ausbilder umbrachten, ist das Ausbildungs-Programm für mindestens einen Monat unterbrochen worden. Die Zeit möchte man nun nutzen, um genauer sich jene Kandidaten anzuschauen, die zu Polizisten oder sonstigen Sicherheits-Fachleuten ausgebildet werden oder ausgebildet werden möchten.
Bislang hat der Westen große Anstrengungen unternommen, um dafür zu sorgen, dass die afghanische Polizei und Armee nach dem Abzug der NATO in der Lage ist, die innere Sicherheit Afghanistans zu gewährleisten. Betroffen vom jetzigen Ausbildungsstopp sind rund sieben Prozent aller afghanischer Sicherheitsmitarbeiter.
Seit Anfang 2012 sind mindestens 45 NATO-Soldaten durch Angriffe von afghanischen Polizisten oder Soldaten umgebracht worden. Die meisten Angreifer- 34 – waren unmittelbar im Ausbildungsprogramm der NATO. Besonders Soldaten der USA waren überdurchschnittlich häufig umgebracht worden, weshalb die USA auch besonders auf einen Stopp des Ausbildungsprogramms hingearbeitet haben.
Insgesamt bildet die NATO derzeit rund 1.000 Polizisten und Soldaten in speziellen Trainings zu Elitekräften aus. Hinzu kommen 27.000 weitere Rekruten oder Rekruten-Anwärter, die derzeit ausgebildet werden oder gerne ausgebildet werden möchten. Die NATO möchte sich Ende 2014 endgültig aus Afghanistan zurückziehen. Im Krieg in Afghanistan sind bislang auch rund 55 deutsche Soldaten der Bundeswehr umgebracht worden.
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