Der 90-Jährige niederländische Nazi-Kollaborateur Carel Faber ist tot. Jahrzehntelang ging dem ein Rechtsstreit zwischen Deutschland und Holland um eine Auslieferung voraus. Faber hatte seit über 50 Jahren, seit 1961, gemeinsam mit seiner Frau im Ingolstädter Piusviertel gelebt. Die Holländer warfen ihm Kriegsverbrechen vor, was aber deutsche Gerichte so nicht bestätigen wollten.
Holland hatte sich um die Auslieferung ihres Staatsbürgers Carel Faber erfolglos jahrzehntelang bemüht. Der Vorwurf der Niederländer: Faber habe gemeinsam mit seinem Bruder Piet im Zweiten Weltkrieg freiwillig mit den Nationalsozialisten kollaboriert. So waren sie Mitglieder der Waffen-SS. Die Holländer werfen Faber vor, er habe als Mitglied eines „Sicherheitsdienstes“ an der Exekution von 22 Widerstandskämpfern mitgewirkt.
Während Piet Faber eingestand, an mehreren Exekutionen im Zweiten Weltkrieg mitgewirkt zu haben – und dafür mit dem Tode bestraft wurde – hatte Carel Faber eine Mitschuld vollumfänglich stets verneint. Allerdings werfen ihm die Holländer bis heute die Ermordung, beziehungsweise Erschießung, von wenigstens sechs Widerstandskämpfern vor. Hier gab es auch einen Schuldspruch gegen Faber, welcher ihm eine lebenslange Haft in Holland einbrachte.
Allerdings konnte Faber im Jahr 1952 aus dem holländischen Gefängnis nach Deutschland fliehen. Zwar gab es kurz darauf in Düsseldorf ein erneutes Verfahren gegen Faber – allerdings stellte das Landgericht Düsseldorf dieses mangels Beweisen wieder ein.
Da es derzeit populär ist, dass Staatsanwaltschaften auch 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs plötzlich in Deutschland wieder gegen tatsächliche oder vermeintliche Kriegsverbrechen ermitteln und längst abgeschlossene Verfahren ihrer Kollegen auch Jahrzehnte später wieder aufrollen, hatte auch die Staatsanwaltschaft Ingolstadt plötzlich den Eindruck, sie müsste alles noch einmal von vorne ermitteln. So hatte sie im Januar 2012 wieder Klage gegen Faber vor dem Landgericht Ingolstadt eingereicht. Das hatte selbst bei vielen Ingolstädtern für Verwunderung gesorgt.
So sagte Peter L., ein Ingolstädter, zum pazifistischen Onlinemagazin kriegsberichterstattung.com: „Da die Staatsanwaltschaft Ingolstadt bislang nicht gerade durch beste Aufklärungsquoten aktueller Kriminalitätsfälle glänzt, haben sich viele in Ingolstadt sowieso gewundert, dass plötzlich 70 Jahre zurückliegende Fälle wieder aufgerollt werden, wo doch jeder sich vorstellen kann, dass es für so lange zurückliegende und vergangene Verfahren kaum mehr glaubhafte Beweise geben kann.“
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Bullshit! CONVICTED in Dutch court, declared a criminal and always will be until otherwise shown. Protected in Germany by Fuerererlasses, a law passed by Hitler himself and still not rescinded – a unfathomable shame. Crimes of this magnitude have no expiry date. The authorities protecting this man implicate themselves in his crimes. Look at yourselves!